Die Luftfahrt ist das Tor zur Welt und verbindet Unternehmen, Menschen, Kontinente und Kulturen. Sie ermöglicht zudem den schnellen Transport von verderblicher oder zeitkritischer Fracht über weite Strecken. Dieser Luxus hat jedoch einen hohen Preis, denn die Luftfahrt ist für ca. 3-5% der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Darüber hinaus verursacht die Luftfahrt immense Nicht-CO₂-Effekte (z.B. durch Kondensstreifen), deren Klimawirkung weit über die der CO₂ Effekte hinaus gehen.

Um die Transformation hin zu einer klimafreundlichen Luftfahrt zu ermöglichen, wurden auf globaler, europäischer und nationaler Ebene ambitionierte politische Ziele formuliert. Die IATA (International Air Transport Association) strebt eine CO₂-neutrale internationale Luftfahrt bis 2050 an. Die Ziele auf europäischer Ebene sind mit dem Flightpath 2050 und dem „Fly the green deal“ deutlich ambitionierter und beinhalten Zielsetzungen und Maßnahmen für alle luftfahrtbezogenen THG-Emissionen. Das übergeordnete Ziel stellt die klimaneutrale europäische Luftfahrt bis 2050 dar. Dieses Ziel umfasst unter anderem die Reduktion von Nicht-CO2-Emissionen und den CO₂-freien Betrieb von Luftfahrzeugen in der Luft und am Boden. Aufgrund der sehr hohen Sicherheitsstandards und langen Entwicklungszyklen stellen diese Ziele für die Luftfahrt nochmal eine besondere Herausforderung dar. In der aktuellen 20. Legislaturperiode hat die Bundesregierung in einem gemeinsamen Papier, Ziele zum Beitrag zu einer klimaneutralen Luftfahrt festgehalten. Konkretisiert wurden diese Ziele auf der Nationalen Luftfahrtkonferenz 2023 und dem dabei veröffentlichen Statusbericht u.a. des vom Bund initiierten Arbeitskreises Klimaneutrale Luftfahrt (AKkL). 

Elektrisches Fliegen gefördert durch das nationale Innovationsprogramm (NIP II) 

Die aktuell einzige technische Möglichkeit, vollständig emissionsfrei zu fliegen, bietet ein batterieelektrischer Antrieb. Jedoch ist die Technologie für die Großluftfahrt in absehbarer Zeit aufgrund zu geringer Leistungsdichten und damit einhergehenden Platz- und Gewichts Restriktionen noch nicht nutzbar. CO₂-freies Fliegen ist mit Wasserstoff als Treibstoff möglich. Dabei kann der Wasserstoff entweder direkt in einer Turbine verbrannt oder mittels einer Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt werden. Der Einsatz dieser drei neuartigen Antriebstechnologien ist jedoch mit erheblichen Entwicklungs-, Herstellungs- und Zertifizierungsaufwänden verbunden und bringt betriebliche Herausforderungen und Einschränkungen mit sich. Die Entwicklung und Zertifizierung eines komplett neuen Flugzeugmodells ist sehr kostenintensiv und kann etwa 15 bis 20 Jahre dauern. Bis neue Flugzeugmodelle dann in signifikanter Zahl in der globalen Flotte vertreten sind, vergehen etwa weitere 10 Jahre. Diese Prozesse sind bereits in vollem Gange, sodass bereits zwischen 2026 und 2035 mit ersten kommerziellen Wasserstoffflugzeugen verschiedener Muster für den Regional- und Kurzstreckenverkehr zu rechnen ist. In Deutschland trägt das NIP II mit verschiedenen Förderprojekten wesentlich dazu bei, die Technologiereife von Komponenten und Antriebssträngen zur Nutzung von Wasserstoff in der Luftfahrt voranzutreiben. Die NOW beteiligt sich an diesen Zielen mit der Koordination verschiedener Förderprogramme im Auftrag des BMDV: 

Die NOW GmbH unterstützt die Bundesregierung seit 2008 in ihren klima- und industriepolitischen Zielen. Zu den Aufgaben der bundeseigenen Gesellschaft zählt unter anderem, Förderprogramme rund um klimaneutrale Mobilität und Energieversorgung zu entwickeln, sie zu begleiten und auszuwerten. Die Expertinnen und Experten der NOW GmbH betreuen Projekte in den Bereichen Wasserstoff, Brennstoffzelle, Batterie und regenerative Kraftstoffe; sie denken Mobilität und Kraftstoffe neu für Pkw, Busse, Züge, Nutzfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge – und begleiten Aufbau und Weiterentwicklung der Ladeinfrastruktur sowie von Wasserstofftankstellen für Pkw und Lkw. Mehr Informationen zur NOW hier.  

SAF – schon heute die emissionsarme Alternative

Um die Klimaziele der Luftfahrt bis 2050 zu erreichen, ist es entscheidend, die bestehende Flugzeugflotte effizienter und umweltfreundlicher zu betreiben. Die Industrie konzentriert sich auf alternative Kraftstoffe wie „Drop-In-fuels“, die ohne umfassende Modifikationen an Flugzeugen genutzt werden können. Synthetische Treibstoffe (SAF, Synthetic Aviation Fuels) können dazu beitragen, konventionelle Flugzeuge CO₂neutral zu betreiben und die Nicht-CO₂-Effekte des Luftverkehrs zu reduzieren. SAF kann bereits heute fossilem Kerosin beigemischt werden und soll in Zukunft idealerweise auch in Reinform zugelassen werden. Die 2021 veröffentlichte PtL-Roadmap (PtL, power-to-liquid) für den Luftverkehr ist zudem ein wichtiges Instrument für den Markthochlauf von SAF. Politik und Wirtschaft haben sich darin geeinigt, die Produktion von Power-to-Liquid-Kerosin in den kommenden Jahren auszubauen. Der AKkL der Bundesregierung prüft zudem die Möglichkeiten der Kerosinbereinigung, um primär CO₂-Emissionen beim fossilen Kerosin zu senken. 

Die NOW beteiligt sich aktiv an diesen Bemühungen, unter anderem durch die Koordination der PtL-Roadmap der Bundesregierung und die Unterstützung der AG SAF als wichtiges Gremium des AKkL.  

Die Defossilisierung des Flughafencampus mittels klimafreundlichem Bodenstrom

Jede Flugreise beginnt und endet am Boden und auch dort werden Emissionen freigesetzt. Die Dekarbonisierung und Elektrifizierung von Flughäfen ist daher ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer ganzheitlich klimafreundlichen Luftfahrt. Erste Erfolge konnten an deutschen Flughäfen bereits erzielt werden, beispielsweise durch die Umstellung von dieselbetriebenen auf batterieelektrische Bodenstromversorgungen. Die Umstellung auf eine lokal emissionsfreie Bodenstromversorgung ist in der AFIR gesetzlich verankert und ab 2030 für alle Flughäfen des TEN-V Kern– und Gesamtnetzes verpflichtend. Durch die Förderung von klimafreundlichen Bodenstromgeräten an deutschen Flugplätzen konnte die Transformation frühzeitig eingeleitet und die THG-Emissionen der ausgetauschten Bodenstromgeräte mit sofortiger Wirkung vollständig vermieden werden. Die NOW koordiniert die “Bodenstrom-Richtlinie” und damit einhergehende Fördermaßnahmen im Auftrag des BMDV. 

Mehr über das Bodenstromprogramm.

Auch über das Thema Bodenstrom hinaus engagiert sich die NOW bereits seit 14 Jahren für die Defossilisierung des Flughafencampus u.a. mit Studien und der Organisation eines regelmäßigem Stakeholderdialoges, der AG Wasserstoff, Brennstoffzelle und Elektromobilität an Flughäfen. 

 

Die Luftfahrt ist das Tor zur Welt und verbindet Unternehmen, Menschen, Kontinente und Kulturen. Sie ermöglicht zudem den schnellen Transport von verderblicher oder zeitkritischer Fracht über weite Strecken. Dieser Luxus hat jedoch einen hohen Preis, denn die Luftfahrt ist für ca. 3-5% der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Darüber hinaus verursacht die Luftfahrt immense Nicht-CO₂-Effekte (z.B. durch Kondensstreifen), deren Klimawirkung weit über die der CO₂ Effekte hinaus gehen.

Um die Transformation hin zu einer klimafreundlichen Luftfahrt zu ermöglichen, wurden auf globaler, europäischer und nationaler Ebene ambitionierte politische Ziele formuliert. Die IATA (International Air Transport Association) strebt eine CO₂-neutrale internationale Luftfahrt bis 2050 an. Die Ziele auf europäischer Ebene sind mit dem Flightpath 2050 und dem „Fly the green deal“ deutlich ambitionierter und beinhalten Zielsetzungen und Maßnahmen für alle luftfahrtbezogenen THG-Emissionen. Das übergeordnete Ziel stellt die klimaneutrale europäische Luftfahrt bis 2050 dar. Dieses Ziel umfasst unter anderem die Reduktion von Nicht-CO2-Emissionen und den CO₂-freien Betrieb von Luftfahrzeugen in der Luft und am Boden. Aufgrund der sehr hohen Sicherheitsstandards und langen Entwicklungszyklen stellen diese Ziele für die Luftfahrt nochmal eine besondere Herausforderung dar. In der aktuellen 20. Legislaturperiode hat die Bundesregierung in einem gemeinsamen Papier, Ziele zum Beitrag zu einer klimaneutralen Luftfahrt festgehalten. Konkretisiert wurden diese Ziele auf der Nationalen Luftfahrtkonferenz 2023 und dem dabei veröffentlichen Statusbericht u.a. des vom Bund initiierten Arbeitskreises Klimaneutrale Luftfahrt (AKkL).