Beiratsvorsitzender der NOW erläutert dem Nationalen Wasserstoffrat Wünsche der Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche zur weiteren Ausgestaltung des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP)

Die Industrie- und Wissenschaftsvertreter der Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche im Beirat der NOW GmbH haben sich auf ein Papier verständigt, das deren Vorstellungen für Ziele und Schwerpunkte des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) bis 2026 beschreibt. Dr. Oliver Weinmann, Vorsitzender des Beirats, hat diesen sog. NIP-Maßnahmenkatalog heute dem Nationalen Wasserstoffrat vorgestellt. Die Nationale Wasserstoffstrategie  bekennt sich in der Maßnahme 6 ausdrücklich zur Fortsetzung der Förderung im Rahmen des NIP.

Die Branche sieht Förderbedarfe von insgesamt über 3.700 Mio. € für die Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie. Dies beinhaltet sowohl Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen als auch Unterstützung der Produkteinführung sowie der Zulieferindustrie beim Aufbau von Fertigungskapazitäten. Als Förderung für Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsaktivitäten wird ein Bedarf von ca. 1.600 Mio. € bis einschließlich 2026 als notwendig erachtet, für die Maßnahmen zur Marktaktivierung ein Förderbedarf von rund 2.100 Mio. €.

Kurt Christoph von Knobelsdorff, Geschäftsführer der NOW GmbH in deren Beirat die Industrie- und Wissenschaftsvertreter den Maßnahmenkatalog überarbeitet haben: „Die Weiterentwicklung der Förderschwerpunkte im NIP spiegelt veränderte politische Rahmenbedingungen wider. Sie ist eine notwendige Reaktion auf Veränderungen durch die nationale Wasserstoffstrategie sowie auf neue Vorgaben der EU wie z.B. die Alternative Fuels Infrastructure Directive (AFID) oder die Clean Vehicle Directive (CVD).”

Dr. Oliver Weinmann, Vorsitzender NOW-Beirat / Vattenfall GmbH: „Mit neuen Schwerpunkten im Fokus der Forschungs- & Entwicklungsförderung, mit der Betonung von Nutzfahrzeugen, Zügen oder Schiffen bei der Marktaktivierung oder mit dem Ausbau der internationalen Partnerschaften wollen wir die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie bis 2026 zur Marktfähigkeit bringen. Die Technologie ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine wirtschaftlich effiziente Umsetzung der Energiewende.”

Mit dem Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie startete die Bundesregierung 2008 in die strukturelle Förderung der Technologie. In der ersten Phase (NIP 1: 2008 bis 2016) wurden Grundlagen dafür geschaffen, dass erste Brennstoffzellenprodukte heute marktreif sind und Planung und Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur zügig voranschreiten. In der zweiten Phase des Programms (NIP 2: 2016 bis 2026) steht neben Forschungs- und Entwicklungsprojekten vor allem der Markthochlauf im Fokus. Heute stellt das Nachfolgeprogramm NIP 2 eine der wesentlichen Maßnahmen zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie dar und konzentriert sich zunehmend auf die Hochskalierung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien, die technologische Optimierung sowie die Schließung noch bestehender Marktlücken.

Die Nationale Wasserstoffstrategie benennt explizit folgende Förderziele für das NIP: „Marktaktivierung zur Unterstützung von Investitionen in Wasserstoff-Fahrzeuge (leichte und schwere LKW/ Nutzfahrzeuge, Busse, Züge, Binnen- und Küstenschifffahrt, PKW in Flottenanwendungen […]. F&E-Aktivitäten mit dem Ziel, weitere Kostenreduktion zu erreichen […]. ‚HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland‘ als dreistufiger Ansatz zur Förderung der Erstellung, Verfeinerung und Umsetzung integrierter regionaler Wasserstoff-Konzepte.“

Download „NIP-Maßnahmenkatalog“ (PDF)