Die Marktstudie gibt einen Überblick über technische Aspekte, Markverfügbarkeit, Kostenstruktur und Umstellungsherausforderungen von emissionsfreien Bodenstromsystemen sowie über den Stand der Umstellung an deutschen Flughäfen.

Deutsche Flughäfen müssen bis Januar 2030 die Anforderungen der Alternative Fuels and Infrastructure Regulation (AFIR) erfüllen, die eine fossilfreie Bodenstromversorgung für stationäre Flugzeuge vorschreibt. Eine heute veröffentlichte Studie der Dornier Consulting International GmbH, beauftragt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und der NOW GmbH, gibt Flughafenakteuren einen klaren Überblick über klimafreundliche Stromversorgungsoptionen für Flugzeuge am Boden und die Defossilisierung des Vorfelds. Im Fokus der Marktstudie stehen dabei technische Aspekte, Markverfügbarkeit, Kostenstrukturen und Umstellungsherausforderungen.

Reduzierung von Emissionen an Flughäfen mit Bodenstrom

Auch am Boden benötigen Flugzeuge Strom, während Sie gewartet, beladen und betankt werden. Dieser Strom stammt heute noch primär aus Hilfsturbinen im Flugzeug oder wird mit externen Stromaggregaten aus Diesel erzeugt – sogenannte GPUs (Ground Power Units). Mit Direktstrom, Batterien oder Wasserstoff können Flugzeuge effizienter, emissionsfrei und deutlich leiser als bisher mit Strom versorgt werden. E-GPUs sind im Betrieb emissionsfrei und im Vergleich zu dieselbetriebenen GPUs weisen sie eine höhere Effizienz auf.

Förderung durch das BMDV möglich

Die Anschaffung von klimafreundlichen Lösungen wird durch das BMDV im Rahmen des Förderprogramms zur Marktaktivierung alternativer Technologien für die klima- und umweltfreundliche Versorgung von Luftfahrzeugen mit Bodenstrom an Flughäfen (Bodenstrom-Richtlinie) gefördert: Die Antragstellung im Rahmen des zweiten Förderaufrufs startet am 13. Mai 2024 und ist bis zum 14. Juni 2024 um 15 Uhr möglich.

Großes Potenzial an deutschen Flughäfen

Die nun veröffentlichte Marktstudie unterstützt Flughäfen bei der Antragstellung, indem sie einen Überblick über vorhandene Technologien und mögliche Anwendungsfälle gibt. Insgesamt kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass die Anschaffungskosten von Batterie-GPUs durchaus noch höher sind als für konventionelle Dieselgeräte, die niedrigeren Wartungs- und Betriebskosten aber langfristig zu niedrigeren Gesamtkosten und somit zu einem Wettbewerbsvorteil führen können.

Die Studie untersucht zudem den Stand der Umstellung auf klimafreundliche Bodenstromversorgung an deutschen Flughäfen – dieser variiert stark. Während einige Flughäfen bereits große Teile ihrer Vorfeldtechnik klimaneutral betreiben, arbeiten andere noch hauptsächlich mit Dieselgeräten. Herausforderungen sind unter anderem Infrastrukturbeschränkungen, Technologie, Betrieb und Kosten, ebenso wie begrenzte Netzkapazität, Mangel an Ladepunkten und hohe Anfangsinvestitionen.

Ansprechpartner bei der NOW GmbH ist das Team Klimafreundliche Luftfahrt:

Download der Studie sowie des Datenanhangs (ZIP)

 

Über die NOW GmbH

Die NOW GmbH unterstützt die Bundesregierung seit 2008 in ihren klima- und industriepolitischen Zielen. Zu den Aufgaben der bundeseigenen Gesellschaft zählt unter anderem, Förderprogramme rund um klimaneutrale Mobilität und Energieversorgung zu entwickeln, sie zu begleiten und auszuwerten. Die Expertinnen und Experten der NOW GmbH betreuen Projekte in den Bereichen Wasserstoff, Brennstoffzelle, Batterie und regenerative Kraftstoffe; sie denken Mobilität und Kraftstoffe neu für Pkw, Busse, Züge, Nutzfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge – und begleiten Aufbau und Weiterentwicklung der Ladeinfrastruktur sowie von Wasserstofftankstellen für Pkw und Lkw. Mehr Informationen zur NOW hier.