Konsortium stellt die Ergebnisse der Begleitforschung zur Förderung innovativer Antriebe im straßengebundenen ÖPNV im BMVI vor.
Knapp 80.000 Busse sind aktuell in Deutschland zugelassen, davon sind 40.000 bis 55.000 im ÖPNV unterwegs. Noch wird der Großteil von Dieselmotoren angetrieben. Um die Klimaziele zu erreichen, wurden die Flottenemissions- und Mindestbeschaffungsziele auf nationaler und europäischer Ebene verschärft. Bis 2025 müssen 45 Prozent der Neubeschaffungen „saubere Fahrzeuge“ sein, die Hälfte davon emissionsfrei.
Unternehmen, die Fahrzeuge und Komponenten anbieten, stellt das vor ebenso große Herausforderungen wie Verkehrsbetriebe und kommunale Unternehmen. Zum einen ist das Angebot an Fahrzeugen noch sehr eingeschränkt. Zum anderen gilt es, Busse mit alternativen Antrieben und die entsprechende Tank- und Ladeinfrastruktur in den betrieblichen Alltag zu integrieren, was mit hohen Investitionskosten verbunden ist.
Das BMVI lud heute Vertreterinnen und Vertreter von Verkehrsbetrieben und Kommunen, von Fahrzeug- und Komponentenherstellern, von Systemausrüstern und aus der Politik und Wissenschaft ein, um diese Fragen zu diskutieren und Fördermöglichkeiten für emissionsfreie Busse vorzustellen. Darüber hinaus lieferte die Begleitforschung „Innovative Antriebe im straßengebundenen ÖPNV“ eine Bilanz der Förderprogramme der vergangenen drei Jahre.
Begleitforschung stellt Handlungsempfehlungen vor
Das BMVI fördert die Umstellung des ÖPNV auf klimafreundliche Antriebe mit verschiedenen Förderprogrammen: unter anderem im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität, des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff (NIP 2) und der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS). Diese Programme wurden wissenschaftlich begleitet: ein Konsortium, koordiniert durch die NOW GmbH, wertete unter anderem Daten aus der Nutzung der Busse aus, um die unterschiedlichen Technologien bewerten zu können. Die zentralen Ergebnisse wurden heute, in Form von Handlungsempfehlungen zum Einsatz verschiedener Technologieoptionen, vorgestellt.
Auf Basis der Forschungsergebnisse wurden konkrete Umsetzungshilfen für Busbetreibende und Herstellende erarbeitet, die innovative Antriebe im straßengebundenen ÖPNV einzusetzen planen. Neben dem Leitfaden zu Bussen mit alternativen Antrieben entsteht derzeit eine interaktive Entscheidungshilfe, mit der die Umstellung auf Elektrobusse erleichtert werden soll – das ebustool.de unterstützt künftig Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger dabei, das geeignete E-Bussystem für den Einsatz vor Ort zu finden. Weitere Produkte sind Projekt-, Markt- und Förderübersichten, eine Konzeptbroschüre und eine Gesetzeskarte zum Thema E-Mobilität im ÖPNV.
Das Symposium wurde ergänzt durch Erfahrungsberichte der Verkehrsbetriebe zum Technologieeinsatz und der Umstellung von Betriebshöfen, in einer Podiumsdiskussion mit Busherstellern und Verbänden wurde über die Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage gesprochen.
Kurt-Christoph von Knobelsdorff, Geschäftsführer der NOW GmbH: „Um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen muss der Anteil klimafreundlicher Busse in den kommenden Jahren stark ansteigen. Das ist möglich, bedeutet aber eine Kraftanstrengung für alle Beteiligten. Der Bund stellt in einem nie dagewesenen Umfang Mittel für die Anschaffung von Fahrzeugen mit klimafreundlichen, alternativen Antrieben und die dafür notwendige Lade- und Betankungsinfrastruktur zur Verfügung – ich freue mich, dass wir als NOW diesen Prozess aktiv begleiten können.“
Weitere Informationen:
Über die Förderung
Das Projekt wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe
von Bussen im Personenverkehr“ durch das Bundesministerium
für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch
im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und
Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird
von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.