Das Vorhaben H2Sky erhält im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie die höchste Förderung, die bisher an ein Einzelprojekt vergeben wurde. PSts Kluckert (BMDV) übergab letzten Freitag im Airbusstandort Finkenwerder die Förderbescheide.
Mit H2Sky wurde letzten Freitag am Airbusstandort in Finkenwerder von der Parlamentarischen Staatssekretärin des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr Daniela Kluckert ein zukunftsweisendes Projekt für den Einsatz von Brennstoffzellen in der Luftfahrt ausgezeichnet. Das Vorhaben zum Ziel, die Entwicklung und Vorindustrialisierung eines 100-200 kW Brennstoffzellen-Stacks für den Einsatz im Hauptantrieb eines Flugzeugs umzusetzen. Als Ausgangspunkt dient eine für automobile Anwendungen optimierte, industrialisierte Stackplattform von Elring Klinger, die für die Anforderungen der Luftfahrt weiterentwickelt werden muss.
Die Gesamtzuwendung umfasst rund 26,5 Mio. €, bei rund 18 Mio. € Eigenmitteln des Konsortiums, was ein Gesamtprojektvolumen von über 44 Mio. € ergibt. Der Flugzeughersteller Airbus ist über das Joint Venture Aerostack beteiligt, das innerhalb des Projekts rund 17 Mio. € Förderung erhält.
Projektpartner sind neben der Aerostack GmbH auch EKPO Fuel Cell Technologies GmbH, Hahn Schickard, Fraunhofer ISE, TU München, ZSW Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung und IMTEK Uni Freiburg.
Bei der Aerostack GmbH handelt es sich um ein Joint Venture von Airbus und Elring Klinger zur Entwicklung und Kommerzialisierung von Brennstoffzellen für die Personenluftfahrt. Airbus zielt als europäischer Gemeinschaftskonzern mit seiner ZEROe-Strategie auf ein serienreifes Passagierflugzeug auf Wasserstoff- und Brennstoffzellenbasis im Jahr 2035 (ggfs. 2030) ab. Dieses soll auf der Mittelstrecke zum Einsatz kommen, bspw. für Ziele innerhalb von Europa.
Im Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie in der Luftfahrt werden große Potentiale zur Dekarbonisierung dieses Verkehrssektors gesehen. Insgesamt wurden im Rahmen des NIP II (seit 2017) rund 75 Mio. € für die Komponenten- und Systementwicklung im Bereich der Luftfahrt mit Wasserstoff und Brennstoffzelle durch das BMDV zur Verfügung gestellt.
Das H2Sky Projekt umfasst die Entwicklung eines in die Anwendung integrierbaren Brennstoffzellenstapels, von der Grundlagenentwicklung bis zu Langzeittests. Durch die Zusammenarbeit der beteiligten Projektpartner mit umfangreichen Erfahrungen auf den jeweiligen Fachgebieten werden speziell für die Membran-Elektroden-Einheit (MEA), die Bipolarplatte und weitere Stapelmaterialien neuartige Konzepte erforscht, auf die Erfüllung der Luftfahrtanforderungen überprüft und unterschiedliche Technologien und Herstellungspfade evaluiert. Aerostack GmbH strebt an, durch H2Sky Technologien, Herstellungspfade und Betriebsstrategien für einen luftfahrttauglichen Stack zu entwickeln, welcher in hohen Stückzahlen produziert und für Fluganwendungen angeboten werden kann. Die Inhalte von H2Sky stellen somit einen wesentlichen Schritt auf dem Weg zum breiten Einsatz von Wasserstoffsystemen in der Luftfahrt dar.
Weitere Informationen zu den Förderungen und Projekten in diesem Bereich finden Sie hier: www.now-gmbh.de/projektfinder/h2sky
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