„MS Friedrichsort“ wird das neue Schiff der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mbH (SFK) heißen, dass am 24. März 2022 der Kieler Reventloubrücke getauft wurde. Für die SFK ist es bereits die zweite Plug-in-Hybridfähre – Taufpatin ist Astrid Leßmann Aufsichtsratsmitglied der SFK und Kieler Ratsfrau.

„Für die SFK ist es heute das erste von drei neuen Schiffen, die wir diesem Jahr in unserer Schiffsflotte begrüßen“, freut sich SFK-Geschäftsführer Andreas Schulz. „Trotz der andauernden Coronakrise wurde die vertragliche Bauzeit bei der Holland Shipyard Werft in Hardinxveld-Giessendam eingehalten“, lobt Andreas Schulz die gute Zusammenarbeit mit der holländischen Bauwerft. Am 1. März wurde das Schiff in Kiel der SFK übergeben, am Freitag, den 25. März soll die MS Friedrichsort in den Linienbetrieb   gehen, erklärt SFK-Betriebsleiter Michael Maibom.

Mit der MS Friedrichsort wird ein weiteres Schiff mit moderner und zukunftsweisender Techik im ÖPNV auf der Kieler Förde auf der Fördefährlinie F1 unterwegs sein. In ihrem Grußwort betonte Bürgermeisterin Renate Treutel von der Landeshauptstadt Kiel, dass der Kieler Hafen durch das neue Fördeschiff noch umweltfreundlicher wird: „Mit der ‚MS Friedrichsort‘ bekommt die SFK-Flotte Zuwachs, der technisch zukunftsweisend ist – und der gleichzeitig Kiels Mobilitätswende voranbringt. Vieles bleibt noch zu tun für eine klimafreundliche, bezahlbare, attraktive und sichere Mobilität. Die Neuausrichtung des Fördefährverkehrs auf elektrische und hybride Lösungen ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

„Der ÖPNV auf dem Wasser profitiert von dem Neubau, da bis zu 300 Fahrgäste barrierearm an Bord des Hauptdecks kommen können und wir zusätzlich 40 einzeln abstell- und entnehmbare Fahrräder mitnehmen können,“ so Andreas Schulz.  Über zwei 1,60 m breite Zugangsrampen kommen die Fahrgäste künftig schnell und bequem an Bord.

Wie bei dem Schwesternschiff MS Gaarden sollen die Fahrgastströme entsprechend der Fahrzeiten sinnvoll getrennt werden: Die touristischen Fahrgäste sollen sich im Oberdeck aufhalten, die Fahrgäste mit kurzer Verweildauer auf dem Hauptdeck. Die vielen Außenplätze auf dem Hauptdeck und dem Oberdeck sowie die bodentiefen Fenster bieten zudem ein neues Wohlfühlen an Bord.

Das 33,65 m lange und 9,08 m breite Schiff erfüllt technisch alle Erfordernisse, die heute für eine klimafreundliche Schifffahrt benötigt werden: Mit der Plug-in-Hybridtechnik und dem neuen Kraftstoff Gas-to-Liquid sowie einer zusätzlichen Abgasreinigungsanlage trägt die SFK dem Klimaschutzgedanken Rechnung.

Der Strom für die elektrischen Fahrmotoren mit je 255 KW wird in der ‚local-zero-emission zone‘, zwischen den Anlegestellen Bahnhofsbrücke Kiel und der Anlegestelle Bellevue, vollständig von den Batterien zur Verfügung gestellt.    Erst danach starten zwei Generatorenaggregate mit je 305 KW, um den Strom für die elektrischen Fahrmotoren bereitzustellen und die weitere Fahrt auf der Kieler Förde zu ermöglichen und die Batterien aufzuladen.

Die Baukosten für die MS Friedrichsort liegen bei rd. 4,0 Mio Euro. Die Beschaffung des Schiffes wurde durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert – 40 Prozent der Mehrkosten für die Beschaffung der elektrischen Antriebskomponenten.

„Mit der nunmehr zweiten Plug-In Hybrid Fähre auf der Kieler Förde wird einmal mehr deutlich, dass die Elektromobilität im ÖPNV auch auf dem Wasser angekommen ist“, fasst Dr. Christopher Stanik, Teamleiter Maritime Anwendungen bei der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) zusammen. „Diese Förderung aus dem Sofortprogramm Saubere Luft über die Förderrichtlinie Elektromobilität des BMDV ist eine Zukunftsinvestition in ein Leuchtturmprojekt mit Signalwirkung für eine klimafreundliche urbane Fährschifffahrt.“

Dem Ziel der Landeshauptstadt Kiel, einen klimafreundlichen ÖPNV auch auf dem Wasser anzubieten, kommt die SFK immer näher. Ende Mai 2022 wird ein drittes Plug-in-Hybridschiff in Kiel erwartet. Ende Juni freut sich die SFK auf die zweite vollelektrische Fähre, die dann auch der F2 Schwentinelinie einen rein elektrischen Betrieb mit zwei Fähren ermöglicht.

Zur Pressemitteilung der SFK