Mit über 90 Teilnehmern, darunter Vertreter aus Industrie- und Wirtschaftsunternehmen, aus der Politik und der Kommunalverwaltung sowie der Energieversorger, konnte der erste Schritt zur Entwicklung einer „Wasserstoffregion Wartburg – Hainich“ im Rahmen einer Abschlusskonferenz gefeiert werden.

„Das Interesse an der Erzeugung von grünem Wasserstoff ist in der Region immens: der Saal im Automobilmuseum ist bis auf den letzten Platz besetzt“, freute sich Landrat Reinhard Krebs zur Eröffnung. Der Wartburgkreis hatte von Juni 2022 bis Juni 2023 seine Potenziale zur Entwicklung einer regionalen, grünen Wasserstoffwirtschaft untersucht. Im Zusammenschluss mit dem Unstrut-Hainich-Kreis gehört er zu einer von 30 Gewinnerregionen aus 116 Bewerbungen, die 2022 beim Bundesförderprogramm „HyLand“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr prämiert wurden. Das „HyLand“-Förderprogramm unterstützt Kommunen und Regionen über ein Jahr lang fachlich und finanziell bei der Entwicklung von regional zugeschnittenen Wasserstoffkonzepten und der Bildung von Netzwerken mit lokalen Wasserstoffakteuren. Ziel des Förderprojektes war es, ein Gesamtkonzept zum Aufbau einer regionalen, grünen Wasserstoffwirtschaft mit dem Schwerpunkt Mobilität im Wartburgkreis und Unstrut-Hainich-Kreis zu erarbeiten.

Folgende Aspekte zur Wasserstoffthematik wurden dabei unter die Lupe genommen: geeignete Standorte zur Erzeugung von grünem Wasserstoff, Logistikkonzept zur Verteilung, Speicherung und Bereitstellung von Wasserstoff, Bedarfe und Anwendungsbereiche des Wasserstoffs im Mobilitätssektor (ÖPNV, Logistik, Intralogistik Luftfahrt) als auch im Industriesektor. Vier Fokusregionen zum Aufbau einer dezentralen grünen Wasserstoffwirtschaft mit über 40 Akteuren wurden dabei festgelegt.

  • Raum Bad Langensalza / Mühlhausen
  • Raum Eisenach / Hörselberg-Hainich
  • Raum Werra-Suhl-Tal / Gerstungen
  • Raum Bad Salzungen / Vacha

Für diese Fokusregionen werden im Gesamtkonzept die Wasserstofferzeugungspotenziale, die Wasserstoffabnahmemengen und ein mögliches Logistikkonzept in unterschiedlichen Szenarien vom Jahr 2025 bis 2035 dargestellt.

In der Fokusregion Bad Salzungen/Vacha bestehen bereits konkrete Absichten, ein umsetzungsfähiges Feinkonzept zum zeitnahen Aufbau einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur zu erstellen. Dafür werden aktuell Fördermittel beim Land, koordiniert durch das Landratsamt Wartburgkreis, beantragt. „Im Moment sind daran neun Akteure aus der Region beteiligt: Wirtschaftsunternehmen, Energieversorger und Verkehrsunternehmen. Gerne können sich noch weitere Interessierte aus dem Werratal und der Rhön anschließen“, so Maika Baldauf, von der Kreisplanung des Wartburgkreises, die das Projekt betreut. „Das Projekt endet, aber nicht die Beschäftigung mit dem Thema, denn jetzt geht es an die Umsetzung mit dem Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur, beginnend an geeigneten Standorten“, so Baldauf weiter und dankt den Unternehmen, die sich aktiv beteiligt haben, indem sie einerseits Daten geliefert, offen miteinander gesprochen und die Türen für Akteurstreffen und Firmenrundgänge geöffnet haben. Unternehmen, die bisher noch nicht eingebunden sind, seien herzlich willkommen, beizutreten.

Im Projektzeitraum konnten für die „Wasserstoffregion Wartburg Hainich“ neben dem Konzept auch ein eigenes Logo und die Webseite: www.wasserstoffregion-wartburg-hainich.de entwickelt werden. Dort sind aktuelle Informationen aus der Wasserstoffregion und die Veröffentlichung des Zwischenberichtes zum Gesamtkonzept (Downloadmöglichkeit) zu finden. Ein regelmäßiger Newsletter informiert ebenso wie ein eigenes LinkedIn-Profil. Das Gesamtkonzept wird in der zweiten Jahreshälfte veröffentlicht.

 

Quelle Originalmeldung: Landratsamt Wartburgkreis

Bildquelle: Landratsamt Wartburgkreis