Am 27. Mai 2021 wurde die „ELEKTRA“, das erste Schubschiff mit Batterien und Brennstoffzellen, auf der Schiffswerft Hermann Barthel in Derben erfolgreich zu Wasser gelassen. Der Stapellauf ist ein wichtiger Meilenstein in diesem Leuchtturmprojekt im NIP 2 –Programm „e4ships“des Bundesverkehrsministeriums mit Unterstützung durch NOW GmbH, PTJ und das Land Berlin.

Wesentliche Dinge wurden bis zur Schwimmfähigkeit umgesetzt. Der Schiffskörper ist fertig, das hochfahrbare Stulpsteuerhaus ist aufgesetzt, die Klimatechnik mit den zugehörigen Wärmepumpen ist installiert, die Brennstoffzellen sind an Deck, der Schaltraum ist eingerichtet und der Batterieraum ist mit ca. 250 Modulen mit einem Gewicht von über 20 t bestückt. Diese Arbeiten erfolgten größtenteils auf engstem Raum und unter schwierigen Bedingungen. Eine der größten Herausforderungen bisher war auch die Verkabelung der elektrischen Komponenten, der Energieerzeuger und -verbraucher sowie auch der Überwachungs- und Steuerungstechnik. Von dünnen Datenleitungen bis hin zu armdicken Stromleitungen wurden über das ganze Schiff verteilt fast 2 km Kabel verlegt, auch dies ist eine ganz neue Dimension im Gegensatz zu konventionellen Schiffen.

Jetzt wird weiter ausgerüstet und eingerichtet. Im Steuerhaus wird weitergebaut und auch der Steuerstand wird hier eingebaut, die Wohnung wird ausgebaut und eingerichtet und es fehlt noch das Wasserstofftanksystem zur Versorgung der Brennstoffzellen. Im Juni beginnen die Inbetriebnahmen der einzelnen Anlagen und des gesamten Energiesystems auf der Werft. Die Prüfungen und Abnahmen durch Sachverständige, Gutachter und die Untersuchungskommission der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung schließen den Bau-und Inbetriebnahmeprozess ab. Sollte hier alles nach Plan laufen, kann die „ELEKTRA“ Ende August in den Heimathafen Berlin Westhafen überführt werden. Dort werden dann die Fahrten in unterschiedlichen Schubverbandskonfigurationen stattfinden, das endgültige Schiffsattest bzw. das Gemeinschaftszeugnis kann ausgestellt werden und die Erprobung des Versuchsträgers kann beginnen.

Bei einem Gesamtprojektvolumen von ca. 13 Mio. € wird das Projekt durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit ca. 8 Mio. € gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) und der Nationalen Organisation für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH) betreut und koordiniert.

 

ELEKTRA – das weltweit erste emissionsfreie Schubschiff: Ein Film über das Pilotprojekt der TU Berlin, Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme.

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