Mit der Bewilligung eines Zuwendungsbescheids erhält das Unternehmen Clean Logistics weitere Planungssicherheit für die Umrüstung schwerer Diesel-Lkw auf Wasserstoff-Hybrid-Antrieb. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur überreichte den Bescheid über drei Millionen Euro am 2. Oktober 2019 in Hamburg an die beiden Geschäftsführer von Clean Logistics, Dirk Lehmann und Dirk Graszt.

Bereits in einem Jahr können die ersten klimafreundlich umgerüsteten Lkw nun ihre Straßenzulassung erhalten. Bei Clean Logistics entstehen künftig durch modulare Umrüstung HyBat-Trucks mit einer emissionsfreien Brennstoffzellentechnologie sowie Hochleistungsbatterien als Energiespeicher. Darüber hinaus ist Clean Logistics Teil des Norddeutschen Wasserstoffnetzwerkes unter der Führung von Michael Westhagemann, dem Hamburger Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation.

Zu dem Konzept von Clean Logistics gehört zunächst die Umrüstung schwerer Bestands-Lkw zu umweltschonenden HyBat-Trucks. Hier setzt das Projekt auf den Einsatz der Wasserstoff-Brennstoffzelle in Verbindung mit einem elektrischen Achsnabenantrieb. Dazu wurde ein Umrüstkonzept für den schweren Straßengüterverkehr entwickelt, das beim Einsatz auf der Straße zu Zero-Emissionen führt. Dabei erfolgt nach einer Demontage der Diesel- und Nebenaggregate der Sattelzugmaschine sowie dem Versand der Altteile an Outsourcing-Partner die modulare Umrüstung auf den Wasserstoffbetrieb. Diese Umwandlung kann auch durch zertifizierte Kooperationspartner durchgeführt werden. So können künftig größere Stückzahlen bewältigt werden.

Die ersten HyBat-Trucks werden eine Reichweite von 400 bis 500 Kilometern haben, basierend auf eigenen Wasserstofftanks mit einer Gesamtkapazität von 45 Kilogramm pro Truck auf H35-Technologie (H2-Gas bei 350 bar Druck). Später können die Serienfahrzeuge je nach Konfiguration und Kundenwunsch eine deutlich höhere Reichweite erzielen. Neben dem Wasserstoff verfügt jeder HyBat-Truck zudem über ein leistungsfähiges Batteriesystem, das für sich allein eine Reichweite von über 100 Kilometern gewährleistet.

Bei der Herstellung des benötigten Wasserstoffs zielt Clean Logistics auf eine proprietäre, abgabenfreie und unabhängige H2-Versorgung aus reiner Windenergie. Ab Ende 2020 werden Tausende ältere Windräder aus der EEG-Förderung fallen. Das sind in Norddeutschland potenziell 1.500-2.500 Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff. Dafür soll das Windrad vom Netz getrennt und eine PEM-Elektrolyseur-Anlage mit Batteriesystem zur windunabhängigen Betriebsstromversorgung am Windrad aufgestellt werden. Mittels Windkraft wird dann Wasserstoff erzeugt und in geeignete Tank-Trailer gefüllt. Diese werden zum nächstgelegenen Betriebshof transportiert und gegen leere Trailer getauscht. Von den vollen Trailern aus werden dann HyBat-Trucks über eine mobile Tankanlage mit Wasserstoff befüllt. Durch die Anmietung werden Clean Logistics und seine Partner zu Betreibern der Windräder, sodass die Herstellung des Wasserstoffs eine Eigenerzeugung ist und damit vollständig abgabenbefreit.