In Ostholstein ist ein erster Schritt in Richtung klimaneutrale Abfallsammlung getan: Für die Anschaffung von drei Abfallsammelfahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb erhält der Zweckverband Ostholstein insgesamt 2,266 Mio. Euro Förderung im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP II) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Die Förderung deckt 90 Prozent der erforderlichen Mehrinvestitionen des Brennstoffzellenantriebs gegenüber einem „normalen“ Dieselantrieb ab.
Die ersten brennstoffzellenbetriebenen Abfallsammelfahrzeuge werden voraussichtlich Anfang 2023 geliefert. Aktuell gibt es nur wenig Hersteller mit sehr geringen Stückzahlmengen (ca. 50 – 200 Fahrzeuge pro Jahr) und deren Auftragsbücher sind gut gefüllt.
Betankt werden sollen die Abfallsammelfahrzeuge dann möglichst über eine öffentliche Wasserstofftankstelle in der Nähe. Hier gibt es aktuell mehrere Interessenten, die bis Anfang 2023 die Tankinfrastruktur aufbauen wollen.
Ausgehend von den Anforderungen des ländlichen Raums Ostholsteins zur Umsetzung der Clean-Vehicle-Richtlinie und in Bezug auf die aktuelle Treibhausgasbilanz beschäftigt sich der Zweckverband Ostholstein seit Ende 2019 intensiv mit dem Thema Wasserstoff.
Dabei hat der ZVO immer die ihm bzw. in der Region zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten im Blick. Bei der Müllverbrennung im MHKW Neustadt wird anfallende Energie in „grünen Strom“ gewandelt, der zur Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden könnte, um damit die Abfallsammelfahrzeuge klimaneutral zu betreiben.