Emissionsfrei, energieeffizient und geräuscharm – mit diesen Merkmalen punktet der neue Batteriezug von Bombardier Transportation, der heute erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Eine gemeinsame Jungfernfahrt mit dem elektrohybriden Zug vom Typ TALENT 3 war das Highlight der Presseveranstaltung am Bombardier-Standort in Hennigsdorf. Unter den Gästen waren Enak Ferlemann, Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, sowie Brandenburgs Verkehrsministerin Kathrin Schneider.

„Wir wollen den Bahnverkehr weiter elektrifizieren. Ein Zug, der seine Batterien im Fahren an der Oberleitung aufladen kann, ist hierfür ein Riesenschritt und Innovation pur“, erklärte Staatssekretär Ferlemann. „Auf nicht- oder nur teilelektrifizierten Strecken heißt es dann: weg vom Diesel auf der Schiene – hin zu sauberer und umweltfreundlicher Mobilität.“

Der neue Batteriezug ist der erste seiner Art, der in den vergangenen 60 Jahren für Deutschland entwickelt wurde. Er fährt abgasfrei und setzt mit Spitzenwerten von 90 Prozent in den Bereichen Wirkungsgrad und Recycelbarkeit die Standards für smarte Mobilität. Zudem ist er etwa um die Hälfte leiser als moderne Dieselzüge. Laut einer Vergleichsstudie der TU Dresden hat der Batterietriebzug auch bei der Gesamtkostenbetrachtung über die komplette Laufzeit von 30 Jahren deutlich die Nase vorn.

„Mit unserem neuen Batteriezug setzen wir eine echte Innovation auf die Schiene“, so Michael Fohrer, Deutschlandchef von Bombardier Transportation. „Dieser Zug ist Bombardiers technologische Antwort auf aktuelle Herausforderungen wie Luftverschmutzung, Klimawandel und Ressourcenknappheit. Rund 40 Prozent des deutschen Schienennetzes sind nicht elektrifiziert. Hier ist der Bombardier-Batteriezug ökonomisch und ökologisch eine attraktive Option.“

Generell ist die Perspektive für den Batteriezug positiv. Die Reichweite wächst proportional zur kontinuierlichen Leistungssteigerung neuer Batterieentwicklungen. Der aktuelle Prototyp ist mit vier BOMBARDIER MITRAC Traktionsbatterien ausgestattet und kann Strecken von rund 40 Kilometern zurücklegen – 2019 kann die nächste Fahrzeuggeneration des Batteriezuges schon nicht elektrifizierte Strecken bis zu 100 Kilometern befahren. Die DB startet 2019 in der Region Alb-Bodensee mit dem aktuellen Prototypen einen zwölfmonatigen Testbetrieb mit Fahrgästen.

Die Entwicklung des Batteriezuges wird im Rahmen eines des Programms Elektromobilität mit vier Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Zu den Projektpartnern zählen die DB Regio-Tochtergesellschaft DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee, die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg sowie die NOW GmbH und die TU Berlin.