Für die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) werden 2019 zwei Wasserstoff-Tankstellen entstehen – eine auf dem Betriebsgelände im Rhein-Sieg-Kreis (Meckenheim), eine im Rheinisch-Bergischen Kreis (Wermelskirchen).
Für den Bau und die Evaluation ist ein Konsortium aus den Partnern Linde, Framatome, EMS und dem Forschungszentrum Jülich zuständig. Jede der beiden Anlagen kann täglich bis zu 20 umweltfreundliche Wasserstoffbusse mit insgesamt 500 Kilogramm Wasserstoff versorgen. Gefördert wird das Projekt unter dem Titel BIC H2 (Buses, Infrastructure, Cologne Region) vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) über das NIP 2 Programm. Im Mittelpunkt stehen dabei die Beschaffung und der Einsatz einer Großflotte von Brennstoffzellen-Hybridbussen für den ÖPNV und die Einrichtung einer entsprechenden H2-Infrastruktur in der Region Köln. Ziel ist es, schädliche Emissionen wie CO2, NOx, Feinstaub und Lärm deutlich zu reduzieren.
Die Beschaffung von 30 Brennstoffzellen-Hybridbussen durch die RVK sendet dabei ein deutliches Signal an Industrie und Politik, dass diese Technologie von Verkehrsbetrieben als Alternative zum Diesel-Bus gewünscht und als alltagstauglich angesehen wird. Dieses u. a. aufgrund der hohen Reichweiten, kurzen Betankungszeiten und der Flexibilität, die Brennstoffzellen-Hybridbusse mit sich bringen. Mit diesen Eigenschaften kommen sie den Vorteilen der konventionellen Dieseltechnologie sehr nahe. ÖPNV-Unternehmen können so ihre Angebote auch weiterhin in der gewohnten Qualität und ohne Produktivitätsverluste anbieten.
Wasserstoff-Tankstelle in Meckenheim
Die Wasserstoff-Tankstelle in Meckenheim wird von einem Konsortium unter der Leitung von Framatome (ehemals AREVA) errichtet. Bei dieser Anlage erfolgt die Betankung der Busse energieeffizient und einfach per Überströmen aus innovativen Vorratsspeichern. Framatome bringt seine langjährige Erfahrung im Energiesektor, der Wasserstofferzeugung und der Realisierung innovativer Projekten ein. EMS aus Jülich ist für die Wasserstoffspeicherung zuständig. H2 wird dabei in leichten, hochfesten Carbonfaser-Druckbehältern gespeichert. Für das vorliegende Projekt liefert EMS zwei Speichersysteme, die bei einem Druck von 500 bar mehr als eine Tonne Wasserstoff bereitstellen. Sowohl die einzelnen Druckbehälter als auch das Gesamtsystem sollen noch in diesem Jahr zugelassen werden. Die weiteren Partner kommen aus Köln und Umgebung: das Ingenieurbüro EMCEL für Genehmigungsfragen, ANLEG als Spezialist für Hochdruck-Gasanlagen und WEMA für Bau und Betrieb der Tankstelle. Diese Einbindung regionaler Unternehmen sichert kurze Wege.
Wasserstoff-Tankstelle in Wermelskirchen
Die Wasserstoff-Tankstelle der RVK in Wermelskirchen wird von Linde errichtet. Das Gase- und Engineeringunternehmen zählt zu den Vorreitern in Sachen Wasserstoffmobilität und verfügt über eine große Expertise beim Bau von Wasserstoff-Tankstellen. Trotzdem ist die Anlage im Rheinisch-Bergischen Kreis eine Premiere. Erstmals kommt hier eine neue, von Linde entwickelte Speichertechnologie zum Einsatz: Dank des neuen Konstantdruckspeichers können jetzt noch höhere Mengen an Wasserstoff in noch kürzerer Zeit vertankt werden. Dies stellt insbesondere bei größeren Fahrzeugen einen erheblichen Vorteil dar.