Siemens und Ballard entwickeln gemeinsam Brennstoffzellenantrieb für Züge BMVI fördert mit knapp zwölf Millionen Euro Regional- und Pendlerzugplattform Mireo wird Referenzfahrzeug Oberleitungsloser Betrieb und null Emissionen

Siemens und Ballard Power Systems Inc., ein kanadischer Hersteller von Brennstoffzellen, planen die gemeinsame Entwicklung eines Brennstoffzellen-Antriebs für die Siemens-Zugplattform Mireo. Zusammen wollen die beiden Unternehmen eine neue Generation der Brennstoffzelle entwickeln, die über eine besonders lange Lebensdauer und Leistungsdichte sowie einen verbesserten Wirkungsgrad verfügt. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) ist Partner des Forschungsvorhabens. Siemens und die RWTH Aachen werden im Rahmen des Projekts vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) durch das „Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ mit knapp 12 Millionen Euro gefördert. Koordiniert wird das Programm durch die NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

Langfristiges Ziel der Kooperation ist die Entwicklung eines modularen, skalierbaren Traktionsbaukastensystems mit Brennstoffzelle, das in die Zugplattform Mireo integriert werden soll. Auf diese Weise kann der Mireo verschiedene Einsatzbereiche flexibel bedienen – sowohl batterie-elektrisch als auch oberleitungslos mithilfe von Wasserstoff-betriebenen Fahrzeugen. Die Einsatzreife der Brennstoffzelle ist für das Jahr 2021 geplant. Die Integration in weitere Fahrzeugplattformen soll folgen.

Die neue Regional- und Commuter-Plattform Mireo von Siemens wurde speziell für einen nachhaltigen und flexiblen Einsatz entwickelt und ist daher prädestiniert für die Erprobung eines alternativen Antriebs. Durch Leichtbauweise, energieeffiziente Komponenten und ein intelligentes Bordnetzmanagement verbraucht der Mireo – im Vergleich zu Zügen mit ähnlichen Fahrgastkapazitäten – bis zu 25 Prozent weniger Energie.