Als eine der ersten Polizeibehörden in Deutschland ist neben Berlin nun auch in Osnabrück ein Wasserstoff-Streifenwagen mit 100 Prozent Brennstoffzellentechnik im Einsatz. Das lokal CO2 freie Fahrzeug mit seiner alternativen Antriebstechnologie wird für ein Jahr im Einsatz- und Streifendienst auf seine Alltagstauglichkeit hin getestet.
Das Projekt der Polizeidirektion Osnabrück wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt 20.460 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Die Vorteile des lautlosen Streifenwagens mit neuer Antriebstechnik: Es werden keinerlei CO2 Emissionen ausgestoßen. Außerdem ist die Reichweite enorm, das Auftanken in minutenschnelle erledigt und noch dazu wiegt der Treibstoff kaum etwas. Die Emissionsfreiheit des Autos kommt gerade Städten zugute, die besonders von hohen Schadstoffbelastungen betroffen sind. Eine entsprechende Wasserstoff-Tankstelle befindet sich in Hasbergen-Gaste, direkt am Stadtrand zu Osnabrück. Durch die unmittelbare Nähe der Tankstelle zum Einsatzort in Kombination mit der schnellen Betankung kann eine hohe Einsatzverfügbarkeit des neuen Polizei-Fahrzeuges gewährleistet werden. Auch Beamte, die den Streifenwagen bereits getestet hatten, sind angetan vom neuen Einsatzfahrzeug der Direktion.
Der lautlose Streifenwagen kommt mit einer Tankfüllung etwa 666 Kilometer (nach WLTP) aus. Die Tankzeit liegt bei 3-5 Minuten. Das Fahrzeug beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 9,5 Sekunden und besitzt 163 PS. Das maximale Drehmoment liegt bei 395 Nm. Der Verbrauch wird laut Hersteller mit 0,84 kg H2/100 Kilometern angegeben. Das Leergewicht beträgt 1889 Kilogramm. Im ersten Quartal wurde der Hyundai vom normalen Pkw zum Funkstreifenwagen umgerüstet. Dazu gehörte neben der Montage von Blaulicht, Martinshorn und Funktechnik, auch die optische Umgestaltung hin zu einem erkennbaren und typischen Einsatzfahrzeug der Polizei.
Der Fuhrpark der Polizeidirektion Osnabrück verfügt im Bereich der Elektromobilität, vom Teutoburger Wald bis zu den Ostfriesischen Inseln, bereits über 20 Elektro-PKW, 12 Pedelecs und drei E-Motorräder. Weiteres Highlight: Seit dem 19. Dezember 2019 ist die Polizei auf der Insel Juist mit einem Elektro-Quad unterwegs. Die Idee für das E-Quad entstand ebenfalls in der Polizeidirektion Osnabrück – dort wurde es konzipiert und umgerüstet. Ein leises Fahrzeug wie das Quad auf einer Insel stört weder Tiere noch Urlauber. Dies bestätigen auch die Erfahrungen mit dem elektrischen Polizeimotorrad auf der Insel Borkum, welches dort seit 2017 erfolgreich eingesetzt wird. Weitere 15 Elektrofahrzeuge befinden sich aktuell in der Beschaffung. Mit der Beschaffung eines Brennstoffzellenfahrzeugs für den Einsatzbereich kommt ein weiterer zentraler Baustein hinzu, die polizeiliche Flotte in der Direktion klimafreundlicher zu gestalten und den CO2 Ausstoß nachhaltig zu verringern.