Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, hat heute einen Förderbescheid seines Hauses an die Abfall-Service Osterholz GmbH (ASO) überreicht. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bewilligte den Förderantrag der ASO zum Kauf eines Müllfahrzeugs mit Brennstoffzellenantrieb mit einer Fördersumme von rund 585.000 Euro.

Mit der Anschaffung eines Müllfahrzeugs für die kommunale Abfallsammlung im Landkreis Osterholz geht die ASO einen ersten Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität. Gekauft werden soll ein Drehtrommelfahrzeug – ein Rotopress-Bluepower Fahrzeug – der Firma FAUN, das nach Angaben des Herstellers im zweiten Quartal des nächsten Jahres geliefert werden kann. Die derzeitige Planung sieht eine jährliche Fahrleistung von 25.000 – 35.000 km vor. Durch den Einsatz dieses wasserstoffbetriebenen Abfallsammelfahrzeugs fallen keine lokalen Emissionen an. Ein Liter Diesel erzeugt knapp 2,65 kg CO2. Somit werden, im Vergleich zum konventionellen Fahrzeug (ca. 0,6-0,7 l Diesel/km), bei einer Fahrleistung von 25.000 km/p.a. ca. 39.750 kg CO2 jährlich eingespart. Bei einer Fahrleistung von 35.000 km/p.a. wird sich die Einsparung entsprechend erhöhen.

Dieses Vorhaben wird nun vom BMVI im Rahmen des Förderprogramms „Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ mit einer Fördersumme von rund 585.000 Euro unterstützt – koordiniert durch die NOW GmbH, umgesetzt durch den Projektträger Jülich (PtJ). Aktuell besteht die Fahrzeugflotte der ASO aus konventionell betriebenen Fahrzeugen. Die Flotte soll aber mit emissionsfreien Fahrzeugen weiter ausgebaut werden.

Bau einer Biovergärungsanlage

Geplant ist weiter der Bau einer Biovergärungsanlage für die Verarbeitung von Bioabfällen aus den Landkreisen Osterholz, Verden und Cuxhaven sowie der Stadt Cuxhaven. Die Bioabfälle werden in einer kontrollierten Vergärung zu Bio-Methan aufbereitet. Die Vergärungsanlage wird aller Voraussicht nach Bio-Erdgas in einer Menge erzeugen, die dem Jahresbedarf von rund 350 Einfamilienhäusern entspricht. Umgerechnet auf fossiles Erdgas bedeutet das eine jährliche CO2-Ersparnis von 2000 bis 3000 Tonnen. Im Rahmen dieses Projektes wird derzeit u.a. auch die Erzeugung von grünem Wasserstoff (Umwandlung von Biogas und/oder Extraktion aus dem Perkolat/Abwasser) und die Errichtung einer H2 Tankstelle am Standort in Heilshorn geprüft. So soll ein ökologischer Kreislauf geschaffen werden: Gewinnung von Biogas aus den regional anfallenden Bioabfällen → Erzeugung von Wasserstoff → Nutzung des grünen Wasserstoffs zur Betankung der Müllfahrzeuge, die u.a. den Biomüll einsammeln.