Das Containerschiff „Elbblue“ (ehemals „Wes Amelie“) wurde heute in Brunsbüttel erstmalig mit 20 Tonnen CO2-neutralem synthetischem Flüssiggas (SNG) betankt. Eine weitere bedeutende Wegmarke für die Schifffahrtsbranche auf dem Weg zu einer umwelt- und klimafreundlichen Schifffahrt.

Auf dem Weg zur Transformation der fossilen hin zu einer zunehmend erneuerbaren Energiebasis und insbesondere für das Erreichen des anspruchsvollen langfristigen Ziels eines CO2-neutralen Transportwesens spielen synthetische, CO2-neutral erzeugte Kraftstoffe in der Schifffahrt eine wesentliche Rolle.

Der SNG-Kraftstoff, mit dem die „Elbblue“ betankt wurde, stammt aus der großtechnischen Power-to-Gas (PtG) Demonstrationsanlage im niedersächsischen Werlte – der Bau der dortigen PtG-Verflüssigungsanlage wurde erst kürzlich fertiggestellt. Auf Basis dieser baulichen Erweiterung an dem Standort kann das erzeugte PtG-Methan nun als CO2-neutraler Drop-In-Kraftstoff fossilem Flüssigerdgas (LNG) beigemischt werden. Dadurch wird die Treibhausgaswirkung von LNG-betriebenen Schiffen bilanziell noch deutlicher reduziert.

Im Rahmen des heutigen Bunkering-Events „Elbblue goes SNG“ von MAN Energy Solutions am Standort der Brunsbüttel Ports GmbH wurde mit der „Elbblue“ weltweit das erste Mal ein kommerziell eingesetztes Seeschiff mit CO2-neutral erzeugtem und verflüssigtem Methan als Drop-In Kraftstoff bebunkert. Im Anschluss führte die „Elbblue“ ihre Fahrt fort und demonstrierte so den erfolgreichen Realeinsatz von SNG im Seefrachtverkehr.

Die „Elbblue“ wurde im Jahr 2017 als weltweit erstes Containerschiff auf einen LNG-Dual-Fuel-Antrieb umgerüstet. Das Pilotprojekt wurde finanziell durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) unterstützt. Die NOW GmbH hat die LNG-Umrüstung fachlich im Auftrag des BMVI begleitet.