Mit dem Abschluss der Task-Force “Backcasting – Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge“ haben BMDV, NOW und die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur eine Bestandsaufnahme für den Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge im Fernverkehr erstellt.
Die Arbeitsgruppen der Task-Force identifizierten 30 konkrete Themen, bei denen Handlungsbedarf besteht, um eine ausreichende Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Lkw bereitstellen zu können. Diskutiert wurden Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsvorläufe, aber auch mögliche kritische Pfade und Umsetzungshemmnisse.
Kurt-Christoph von Knobelsdorff, Geschäftsführer der NOW GmbH: „Mit dem gewonnenen Überblick über die konkret zu bewältigenden Aufgaben, ist der Grundstein für den Aufbau von Ladeinfrastruktur für schwere, batterieelektrische Nutzfahrzeuge im Fernverkehr gelegt. Die Herausforderungen beim Aufbau von Lkw-Ladeinfrastruktur sind groß, doch das Dekarbonisierungspotenzial in diesem Sektor ist es ebenso. Den nun gestarteten Prozess im Rahmen des Gesamtkonzeptes klimafreundliche Nutzfahrzeuge des BMDV wird die NOW mit der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur engagiert weiter vorantreiben.“
Einbindung von Fachleuten aus der Praxis steht im Zentrum
„Ein schneller Aufbau von Ladeinfrastruktur für Lkw ist nötig, um die bereits von den Herstellern angekündigten Fahrzeuge versorgen zu können“, erklärt Johannes Pallasch, Sprecher des Leitungsteams der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur. „Der Input direkt aus der Praxis war sehr wertvoll für die Erarbeitung der offenen Fragen. Ich freue mich daher auf die weitere enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Stakeholdern und den Aufbau einer bedarfsgerechten und nutzungsfreundlichen Ladeinfrastruktur.“
30 konkrete Handlungsbedarfe in acht Themenfeldern
Ausgangspunkt der Task-Force war die Identifizierung von offenen Fragen und Aufgaben, die beim Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur an Autobahnen adressiert werden müssen. Diese Aufgaben wurden in acht Themenfelder unterteilt und für jedes Themenfeld die wichtigsten offenen Fragen benannt. Zu den zentralen Herausforderungen zählen unter anderem die Flächenknappheit für Abstell- und Lademöglichkeiten für Lkw an Autobahnen, die Entwicklung von Ausbauszenarien für ein (initiales) Ladeinfrastrukturnetz sowie von Musterlayouts für unterschiedliche Standorttypen, der zusätzliche Strombedarf und die damit verbundene Netzplanung, die Beschleunigung und Vereinheitlichung von Genehmigungsprozessen, eine gute Datengrundlage – u.a. belastbare Zahlen zum Markthochlauf der Fahrzeuge – für die Bedarfsplanung, die rechtzeitige Standardisierung von Lade- und Fahrzeugtechnik sowie das Sicherstellen einer hohen Verlässlichkeit bei der Verfügbarkeit von Ladeplätzen und -leistungen.
Eine vollständige Übersicht über alle identifizierten Handlungsfelder findet sich auf der Webseite www.klimafreundliche-nutzfahrzeuge.de/task-force-backcasting.
Mitglieder und Vorgehen der Task-Force Backcasting
Ziel der Task-Force war es, den Aufbau der notwendigen öffentlichen Ladeinfrastruktur für emissionsfreie E-Lkw im Fernverkehr vorzudenken. Dazu fanden in dem sechsmonatigen Task-Force-Prozess mehrere thematische Schwerpunktworkshops statt. Insgesamt waren daran rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus insgesamt 40 Organisationen und Unternehmen beteiligt. Das Spektrum der Fachleute umfasste dabei die Energie- und Fahrzeugbranche, Infrastrukturanbieter, Verbände, Ministerien, Behörden und die Wissenschaft. Die inhaltliche Federführung lag bei den Expertinnen und Experten aus der NOW und der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur.
Bild: Eine vergrößerte interaktive Ansicht ist unter www.klimafreundliche-nutzfahrzeuge.de/task-force-backcasting verfügbar.