Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt die Stadt Cuxhaven bei der Anschaffung eines Abfallsammelfahrzeuges mit Wasserstoffantrieb.
„Cuxhaven zeigt den Mut, ein solches Thema umzusetzen“, sagt der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann bei der Übergabe des Förderbescheids in Höhe von rund 695.000 Euro an Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer und Horst Müller, Leiter Technische Dienste der Stadt Cuxhaven.
Wasserstoff gilt als klimafreundlicher Energieträger, wenn er mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird. Der sogenannte grüne Wasserstoff kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Cuxhaven möchte als Deutsches Offshore-Industrie-Zentrum zu einem Ankerpunkt der wachsenden Wasserstoffwirtschaft werden. Allen voran die Stadtverwaltung, die neben einem Förderbescheid für ein Brennstoffzellen-betriebenes Fahrzeug der Berufsfeuerwehr nun auch durch den weiteren Förderbescheid im Bereich der Technischen Dienste – genauer gesagt im Bereich der Abfallsammlung – den Fuhrpark klimafreundlich anpassen möchte.
Für die Umsetzung der Ziele der Bundesregierung zur CO2-Reduzierung ist die Anwendung alternativer Antriebsformen im Verkehrssektor von erheblicher Bedeutung. Hierzu hat das BMVI unter anderem ein Förderprogramm für Abfallsammel- und Kehrfahrzeuge im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP 2) ins Leben gerufen.
Die Stadt Cuxhaven ist Mitglied im Konsortium „Hyways for Future“. Dieses Projekt sieht vor, den klimafreundlichen Wasserstoff in den Bereichen Industrie, Energieversorgung und Verkehr zu etablieren, was insbesondere auch im Schwerlastverkehr eine sinnvolle Alternative zur bisherigen konventionellen Verbrenner-Technologie darstellt. Um hier erste konkrete Schritte zu beschreiten, wurde ein Förderantrag zur Beschaffung eines Abfallsammelfahrzeuges mit Wasserstoffantrieb von den Technischen Diensten der Stadt Cuxhaven gestellt. Die Verwaltung erhielt den Zuschlag und am Dienstag den Förderbescheid in Höhe von rund 695.000 Euro, der vom Parlamentarischen Staatssekretär Enak Ferlemann an Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer und Horst Müller, Leiter Technische Dienste der Stadt Cuxhaven, übergeben wurde. „Täglich sind die Fahrzeuge des Bauhofes im Stadtgebiet im Einsatz und produzieren dabei rund 600 Tonnen CO2 pro Jahr. Mit der Entwicklung zu neuen Antrieben möchten wir zukünftig mit emissionsfreien und sauberen Fahrzeugen im Stadtgebiet unterwegs sein und zu den Zielen der Bundesregierung beitragen“, sagt Horst Müller. Und Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer ergänzt: „Wir wollen Vorbild und Mutmacher zugleich sein für andere Städte und Gemeinden. Dafür möchten wir als Deutsches Offshore-Industrie-Zentrum diese Vorhaben – auch dank der Bundes- und Landesregierungen – erfolgreich umsetzen.“
Um Ende 2022 möglicherweise bereits ein erstes Wasserstoff-betriebenes Fahrzeug im Bereich der Abfallsammlung einsetzen zu können, werden die Verantwortlichen zeitnah in Gespräche treten für ein entsprechendes Fahrzeug. Erste Überlegungen sehen dabei vor, ein sogenanntes Drehtrommelfahrzeug in Cuxhaven zu nutzen.
Damit die Fahrzeuge zukünftig auch am Ort bedankt werden können, laufen parallel die Planungen zur ersten Wasserstofftankstelle in Cuxhaven durch die Agentur für Wirtschaftsförderung.
Bild: Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (2.v.r), überreichte Oberbürgermeister Uwe Santjer (2.v.l) (hier mit dem Leiter des Regiebetriebs Abfallwirtschaft, Horst Müller (links), und Bürgermeister Bernd Jothe (rechts)) am vergangenen Dienstag eine Förderzusage. Bildquelle: Stadt Cuxhaven