Jetzt geht’s los: Die Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) hat die ersten vier neuen Elektrobusse vorgestellt, die nun auf den Liniendienst in Braunschweig gehen.
Es handelt sich dabei um zwei Solo- und zwei Gelenkbusse der Firma MAN Truck & Bus Deutschland GmbH, die im 3. und 4. Quartal 2024 noch weitere 15 Busse an die BSVG liefern wird. Das Projekt der „Elektrifizierung der Busflotte der BSVG“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie Bus des BMDV mit insgesamt ca. 18,5 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Insgesamt sollen im Rahmen des Projekts 50 neue Elektro-Busse beschafft werden.
„Die Elektrifizierung der Busflotte der BSVG ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Mobilität in unserer Stadt. Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2030 ist dies ein wichtiger Bestandteil“, hebt Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum hervor. „Mit den emil-Bussen war die BSVG bundesweit auf diesem Gebiet ein Vorreiter. Nun fällt der Startschuss für die nächste Generation von Bussen mit elektrischem Antrieb, die unseren ÖPNV noch moderner machen.“
„Hinter uns liegen 2 Jahre intensiver Planung, die neben der EU-weiten Ausschreibung der Fahrzeuge auch die Herstellung der notwendigen Ladeinfrastruktur betrifft. Umso glücklicher sind wir nun, dass mit diesen vier Bussen die ersten greifbaren Ergebnisse vorliegen und von unseren Fahrgästen tagtäglich genutzt werden können“, erklärt Jörg Reincke, Geschäftsführer der BSVG. „Diese vier Elektrobusse sind ein erster Vorgeschmack darauf, was noch folgt. Denn bis 2025 werden wir insgesamt 50 neue E-Busse in den Betrieb nehmen und damit fast ein Drittel der Flotte auf elektrischen Antrieb umstellen.“
Weitere Beschaffung: 32 Depotlader und 18 Gelegenheitslader geplant – Vergabe ist erfolgt
Die Auslieferung der nächsten 15 E-Busse erfolgt voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2024. Insgesamt werden bis Mitte 2025 50 E-Busse beschafft. Die BSVG setzt dabei auf einen Mix aus Depot- und Gelegenheitsladern. Die Depotlader der BSVG werden von MAN Truck & Bus Deutschland GmbH geliefert, insgesamt wird MAN 32 E-Busse an die BSVG ausliefern. Die Vergabe der Gelegenheitslader ist an die Daimler Buses GmbH erfolgt. Die BSVG ruft von Daimler insgesamt 18 E-Busse aus, die über einen Pantographen im Liniennetz geladen werden können. „Durch den Mix aus Depot- und Gelegenheitsladern. können wir die Vorteile von beiden Systemen in unserem Netz nutzen“, führt Jörg Reincke aus. „Wir sammeln außerdem wichtige Erfahrungen für die weitere Elektrifizierung unserer Busflotte.“
Neues Design, neue Innengestaltung und modernen Fahrgastkomfort: Das sind die vier neuen Busse
Doch zurück zu den nun ausgelieferten Fahrzeugen: Die neuen Elektrobusse werden für die Fahrgäste der BSVG leicht zu erkennen sein, denn sie erhalten eine neue, einheitliche Gestaltung. Das wohlbekannte Markendesign der BSVG-Busse wird dabei um türkisfarbene Elemente sowie den Schriftzug „Elektrisierend unterwegs“ ergänzt. Auch die Sitzbezüge in den Bussen erhalten ein neues Design, das neben den Hausfarben der BSVG die hellblaue Akzentuierung der Außengestaltung mit aufnimmt.
Die Solobusse verfügen über eine Batteriekapazität von 480 kWh, die eine Mindestreichweite von 230 km sicherstellt.
Die Gelenkbusse verfügen wiederum über eine Batteriekapazität von 640 kWh und eine Mindestreichweite von 180 km. Die maximal mögliche DC-Ladeleistung über CCS-Stecker beträgt 150 kW.
In den Bussen finden stehend und sitzend bis zu 73 Personen (Solobus) beziehungsweise 97 Personen (Gelenkbus) platz. Bei beiden Varianten befinden sich an der Tür 2 jeweils zwei Sondernutzungsflächen, die beispielsweise von Rollstuhlfahrern oder für Kinderwagen genutzt werden können. Im Gelenkbus ist eine weitere Sondernutzungsfläche hinter Tür 3 vorgesehen.
Für die nötige Sicherheit im Stadtverkehr sorgen unter anderem ein Abbiegeassistent mit Fußgängererkennung sowie eine Totwinkelerkennung auf der rechts Fahrzeugseite. Da die E-Motoren der neuen Busse im Betrieb sehr leise sind, ist außerdem ein Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS) verbaut. Dieses System erzeugt bei niedrigen Geschwindigkeiten künstliche Fahrgeräusche, wodurch das herannahende Fahrzeug deutlich besser wahrgenommen und somit mehr Sicherheit gewährleistet wird.
Die ersten vier E-Busse der neuen Generation werden zunächst insbesondere auf den Linien 411, 418, 419/429, 422 und 426 eingesetzt.
Das Investitionsvolumen für die 4 E-Busse beläuft sich auf ca. 2,68 Mio Euro. Die BSVG erhält für die Beschaffung der Busse neben den Fördermitteln vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) auch vom Land Niedersachsen (LNVG) Fördermittel. Das BMDV fördert zusätzlich auch die Herstellung der benötigten Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof. „Wir sind überaus dankbar für die Unterstützung durch den Bund und das Land Niedersachsen“, hebt Jörg Reincke hervor.
Über die Förderung
Das Projekt wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe
von Bussen im Personenverkehr“ durch das Bundesministerium
für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch
im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und
Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird
von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Quelle: BSVG