Auf der Fachkonferenz „Erneuerbare Kraftstoffe“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) hat Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär im BMDV, heute in Berlin in Vertretung des Bundesministers für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, sieben Förderbescheide im Rahmen der „Förderrichtlinie Entwicklung regenerativer Kraftstoffe (FRL ErK)“ übergeben.

Die Richtlinie wurde 2021 veröffentlicht und fördert technologieoffen sowohl Vorhaben zu fortschrittlichen Biokraftstoffen als auch zu strombasierten Kraftstoffen.

Oliver Luksic: „Wir brauchen erneuerbare Kraftstoffe, um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen. Bereits heute ist Deutschland internationaler Vorreiter im Bereich innovativer Erzeugungstechnologien für erneuerbare Kraftstoffe. Wir möchten die Wettbewerbsfähigkeit von E-Fuels und fortschrittlichen Biokraftstoffen steigern. Deshalb fördert das BMDV mit dem Gesamtkonzept Erneuerbare Kraftstoffe die weitere Entwicklung und den Markthochlauf erneuerbarer Kraftstoffe. Es ist unser Ziel, die Technologieführerschaft in diesem Zukunftsmarkt zu stärken.“

Damit fortschrittliche Biokraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen ebenso wie strombasierte Kraftstoffe mittelfristig einen relevanten Beitrag zur Minderung von Treibhaugasemissionen leisten können, ist weitere Entwicklungsarbeit nötig, die durch die Förderrichtlinie Entwicklung regenerativer Kraftstoffe (FRL ErK) unterstützt werden soll.  Gefördert werden Projekte zur Demonstration, Innovation und Marktvorbereitung für die gesamte Bandbreite an erneuerbaren Kraftstoffen in gasförmiger und flüssiger Form und somit auch für alle Verkehrsträger. Bisher wurden Fördermittel in Höhe von 100 Mio. € für 12 Projekte bewilligt.

Diese sieben ausgewählten Projekte erhielten ihren Förderbescheid von Oliver Luksic:

  1. Das Förderprojekt DeCarTrans entwickelt für den Transportsektor ein Verfahren zur Herstellung synthetischer Ottokraftstoffe aus Methanol weiter. Das Methanol wird dabei aus biogenen oder regenerativen Quellen bereitgestellt. Projektpartner sind die FEV Europe, die Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH, das Forschungszentrum Jülich, die Technische Universität Bergakademie Freiberg, Hermann Lother & Co. sowie Coryton Advanced Fuels Deutschland. (Fördersumme ca. 15 Mio. EUR)
  2. Ziel des Projekts SAFari ist es, in einer Pilotanlage nachhaltig hergestelltes Kerosin (Sustainable Aviation Fuel – SAF) auf Basis von Methanol zu produzieren zum Zweck der Zertifizierung für die Zulassung als Kraftstoff. Für das Vorhaben kooperieren das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, ASG Analytik, BP Europa SE, die Clariant GmbH und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. (Fördersumme ca. 15 Mio. EUR)
  3. Im Vorhaben SynergyFuels erforschen die die Technische Universität München, die Clariant Produkte (Deutschland) GmbH, das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), die Martech GmbH sowie das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) innovative Verfahren in der Produktion von E-Fuels und Biokraftstoffen. Ein neues Raffineriekonzept soll die Kohlenstoffeffizienz und zugleich den energetischen Wirkungsgrad der Kraftstoffherstellung steigern. (Fördersumme ca. 13,6 Mio. EUR)
  4. Das Forschungsprojekt REF4FU untersucht zukunftsweisende Raffinerien, die komplett auf erneuerbare Produkte und damit auch erneuerbare Rohstoffe umgestellt werden, um Kraftstoffe für den gesamten Verkehrssektor zu produzieren – von der Schifffahrt, über die Luftfahrt bis hin zum Schwerlastverkehr. Daran arbeiten das Karlsruher Institut für Technologie, die Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH, das Deutsche Biomasse-Forschungszentrum, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die EDL Anlagenbaugesellschaft mbH, die Ineratec GmbH sowie die Technische Universität Bergakademie Freiberg. (Fördersumme ca 7,4 Mio. EUR)
  5. MariSynFuel heißt das Vorhaben des Vereins zur Förderung des Technologietransfers an der Hochschule Bremerhaven e.V. (ttz), des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik sowie der UTG Unabhängige Tanklogistik GmbH. Die Partner wollen in Bremerhaven eine Anlage zur synthetischen („grünen“) Methanolherstellung im Demonstrationsmaßstab entwickeln und aufbauen, um die Schifffahrt langfristig klimafreundlicher zu machen. Direkt zum Einsatz kommt der Kraftstoff zudem im Forschungsschiff „Uthörn“ des AWI. (Fördersumme ca. 6,6 Mio. EUR)
  6. Das Verbundforschungsvorhaben InnoFuels führt alle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Produktion, Anwendung und Bewertung regenerativer Kraftstoffe und Pilotanlagen in einem Verbund aus industriellen, Anwendungs- und Forschungspartnern zusammen. Zudem bündelt es vorhandene Informationen und bereitet sie in Metastudien auf. Zu dem Verbund gehören das Karlsruher Institut für Technik mit seinem Institut für Kolbenmaschinen (IFKM) sowie seinem Institut für Katalyseforschung und -technologie (IKFT), das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die Universität Rostock, das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ), die Hochschule RheinMain sowie Hessen Trade & Invest. (Fördersumme: ca. 5,2 Mio. EUR)
  7. Im Projekt MeFuSION soll der Markteintritt von energieeffizient und nachhaltig hergestelltem Methanol am Beispiel der Brennstoffzellenmobilität beschleunigt und vorbereitet werden. An dem Projekt arbeitet die CreativeQuantum GmbH gemeinsam mit der Gumpert Automobile GmbH, dem DBI – Gastechnologischen Institut Freiberg sowie der Universität Stuttgart mit seiner Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung (GaBi). (Fördersumme: ca. 2,9 Mio. EUR)

 

Neue Projektskizzen von Vorhaben zur Entwicklung regenerativer Kraftstoffe können bis 2024 jeweils zum 31. März und 30. September eingereicht werden.

Weiterführende Informationen: www.erneuerbarekraftstoffe.de/entwicklung-regenerativer-kraftstoffe

Bildquelle: Franz Josef, Berlin

 

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