Voller Energie Richtung emissionsfreie Eisenbahn: Der erste voll zugelassene Batteriezug von Alstom mit der Deutschen Bahn (DB) als Betreiber startet den offiziellen Testbetrieb im bayrischen Regionalverkehr zwischen Gunzenhausen und Pleinfeld.

Gemeinsam mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder und dem Parlamentarischen Staatssekretär Michael Theurer begleiteten Hansrüdiger Fritz, DB Regio AG, und Müslüm Yakisan, Präsident der Region DACH bei Alstom, den emissionsarmen Zug auf seiner Fahrt von Gunzenhausen nach Pleinfeld.

Auf dieser Linie im Fränkischen Seenland verkehrt der Batteriezug samstags und sonntags, werktags ist er in Baden-Württemberg auf der Strecke Stuttgart – Horb unterwegs. Der Testbetrieb des BEMU (Batterietriebzug für nicht- oder nur teilelektrifizierte Strecken des Schienenpersonennahverkehrs), der über 163 Sitz- und 162 Stehplätze verfügt, läuft bis Anfang Mai 2022.

Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr: „Dieser Triebwagen steht für den Fortschritt auf der Schiene. Denn dank batterieelektrischem Antrieb können wir auch auf den Strecken nahezu klimaneutral fahren, die sich sonst nur mit sehr großem Aufwand elektrifizieren ließen. Ein echter Klimaschützer, der zunächst hier in Bayern und Baden-Württemberg und bei guten Ergebnissen womöglich bald überall im Land im Regionalverkehr unterwegs sein wird.“

Die Strecken in Bayern und Baden-Württemberg eignen sich besonders aufgrund ihrer Topografie und der unterschiedlichen Steckenprofile für den Testbetrieb. Sie ermöglichen einerseits eine hohe Laufleistung des Zuges, der bis Mai rund 50.000 Kilometer zurücklegen wird. Zudem können unterschiedliche Batterieaufladeszenarien getestet werden. So wird der Zug in Bayern ausschließlich an den elektrifizierten Ziel- und Startbahnhöfen Pleinfeld und Gunzenhausen direkt an den Oberleitungen aufgeladen, da die Strecke dazwischen nicht elektrifiziert ist. In Baden-Württemberg erfolgt die Aufladung während der laufenden Fahrt. Neben der DB als Betreiber sind die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) assoziierte Projektpartner.

Seit 2016 entwickelt Alstom zusammen mit der TU Berlin, mit Unterstützung der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) sowie einer Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, den batterie-elektrischen Zug. Er ist ein möglicher nachhaltiger Nachfolger für Dieselzüge in Deutschland: insgesamt 450 Linien im deutschen Schienennetz werden bislang ausschließlich mit Dieselzügen befahren. Alternative Antriebe ermöglichen hier einen effizienten und emissionsfreien Betrieb. Der knapp viermonatige Test auf Personenverkehrsstrecken in Bayern und Baden-Württemberg ist der nächste Schritt dorthin. In Zukunft wird die BEMU-Technologie auf der Coradia-Plattform von Alstom zum Einsatz kommen.

 

Hochrangige Willkommensgrüße für den BEMU: die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, Staatssekretär Michael Alexander Theurer, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Müslüm Yakisan, Alstom Präsident für die DACH Region, beim offiziellen Betriebsstart in Franken.