Gegen den Trend am Gesamtmarkt sind die Zulassungszahlen bei Elektro-Fahrzeugen (EV) im Juli 2020 deutlich gestiegen, teilweise sind die Zuwachsraten dreistellig. So legten batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) um +181,7 % und Plugin-Hybriden (PHEV) um +484,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu.

Mit 35.917 verkauften E-Pkw wird das bisherige Allzeithoch vom März 2020 (19.755 Pkw) um das 1,8-fache übertroffen. Damit bauen die E-Fahrzeuge ihren Marktanteil deutlich aus und erreichen einen Wert von 11,4% am Gesamtmarkt.

Im Juli wurden zudem 40 Pkw mit Brennstoffzelle zugelassen, davon 2 Plug-In-Hybride mit Brennstoffzelle. Im Vergleich zum Vorjahresmonat handelt es sich hierbei um einen Zuwachs von 33,3%. Insgesamt sind derzeit 844 Brennstoffzellen-Pkw zugelassen.

Zwar haben sich die Neuzulassungszahlen für Pkw mit konventionellem Antrieb ebenfalls weiter erholt. Im Juli 2020 wurden 314.938 Pkw (+ 43 %) zugelassen, im Juni waren es 220.272. Der Vergleich zum Vorjahresmonat (-5,4 %) verdeutlicht aber die weiter schwierige Situation auf dem Automobilmarkt.

Plugin-Hybride dominieren seit Oktober 2019 den Markt für E-Fahrzeuge. Dieser Trend bleibt auch im Juli 2020 stabil: 53,2 % der neuzugelassenen E-Pkw sind Plugin-Hybride, 46,8 % batterieelektrische Fahrzeuge. Mit insgesamt 11,4 % haben Elektrofahrzeuge (BEV + PHEV) im Juli ihren Marktanteil am Gesamtfahrzeugmarkt um fast 3 Prozentpunkte ausgebaut. Die Verteilung der Marktanteile der Antriebsarten stellt sich demnach im Juli 2020 wie folgt dar: Benzin 49,0 %, Diesel 28,4 %, HEV 16,7 %, PHEV 6,1 %, BEV 5,3 %, CNG 0,3 %, LPG 0,2 %.

Einen Rekordwert gibt es auch bei den Anträgen auf den Umweltbonus. Dieser wurde rückwirkend zum 3.6.20 erhöht: mehr als 20.000 Anträge (20.536; 11.374 BEV, 9.157 PHEV, 5 FCEV), sind seitdem eingegangen. Seit Jahresbeginn waren es 70.226 Anträge. Das ist eine Steigerung von 79,4% gegenüber dem Vorjahr (Juli 2019: 8.234 Anträge).

Die leichte Erholung auf dem Automobilmarkt im Juli ist auf Effekte des Konjunkturpakets zurückzuführen. Automobilhersteller geben mehr Rabatte und werben mit Preissenkungen, z.B. durch die Senkung der Mehrwertsteuer (Quelle: CAR Institut, UDE). Auch E-Fahrzeugen kommen die Rabattaktionen der Händler zugute. Hier werden Preisnachlässe bis zur Hälfte des Listenpreises gewährt, das trifft insbesondere für kleine Modelle wie Skoda Citigo E oder Smart EQ) zu. Zusammen mit der erhöhten Innovationsprämie führt dies zu einem Nachfrageanstieg bei Elektrofahrzeugen, der sich bereits im Juli 2020 in den Zahlen für die Neuzulassungen bemerkbar macht. Da die Zahlen beim Umweltbonus ebenfalls einen Rekordwert erreicht haben, dürfte sich die positive Entwicklung bei den Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen auch in den kommenden Monaten nicht abschwächen.

Die hier von der NOW GmbH aufbereiteten Daten des Kraftfahrt-Bundesamts sind unter Nennung des Bezugs (Quelle: NOW, Daten: KBA) für die weitere Verwendung freigegeben.