Mit der Eröffnung einer neuen Wasserstofftankstelle in Duisburg auf dem TOTAL Autohof „Am Schlütershof“ baut das Unternehmen H2 MOBILITY Deutschland das deutsche Wasserstofftankstellennetz weiter aus. Insgesamt gibt es nunmehr 71 öffentliche Tankstellen in Deutschland, davon 16 in Nordrhein-Westfalen. Das bevölkerungsreichste Bundesland unterstreicht damit seine führende Rolle bei der Markteinführung dieser innovativen und umweltfreundlichen Form von Elektromobilität.

Gebaut wurde die Wasserstofftankstelle in Duisburg von H2 MOBILITY, einem Gemeinschaftsunternehmen von Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTAL, das sich zum Ziel gesetzt hat, bis Ende des Jahres 100 Tankstellen in Deutschland zu betreiben. Damit wäre ein wichtiger Schritt zur flächendeckenden Versorgung mit Wasserstoff und zur Markteinführung von Wasserstofffahrzeugen erreicht. Die Technik für die Anlage auf dem TOTAL Autohof stammt von Air Liquide. Die H2-Station entspricht dem neuesten Stand der Technik. Ihre Bedienung durch den Autofahrer ist intuitiv; das Betanken ähnelt dem konventioneller Fahrzeuge. Die Anlage fasst rund 200 Kilogramm Wasserstoff – das reicht für die Betankung von 40 bis 50 Fahrzeugen am Tag.

TOTAL Deutschland beteiligt sich seit 2002 an Forschungs- und Pilotprojekten zum Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur und hat aktuell 21 Wasserstoff-Betankungsmöglichkeiten in seinem Tankstellennetz. „Mit dem Netzausbau schaffen wir gemeinsam die Grundlage für Technologievielfalt in der Elektromobilität und für die Markteinführung von Wasserstofffahrzeugen im Pkw-Bereich und perspektivisch auch bei Nutzfahrzeugen“, erklärte der Geschäftsführer der TOTAL Deutschland GmbH, Bruno Daude-Lagrave.

„H2 MOBILITY baut das Wasserstoff-Tankstellennetz in Deutschland weiter aus. In diesem Jahr eröffnen wir etwa alle 10 Tage eine Tankstelle und sorgen so dafür, dass immer mehr Menschen und Unternehmen ohne größere Einschränkungen auf Wasserstoff umsteigen können,“ sagte Nikolas Iwan, Geschäftsführer H2 MOBILITY Deutschland, anlässlich der Eröffnung.

Frédéric Minaud, Geschäftsführer der Air Liquide Advanced Technologies GmbH: „Wasserstoff ist eine der besten Lösungen, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Er hat das Potenzial, den Transportsektor, eine der wesentlichen Quellen der Verschmutzung in unseren Städten, effizient zu dekarbonisieren. Air Liquide ist stolz, am Aufbau der europaweit größten Wasserstoffinfrastruktur beteiligt zu sein und damit die Voraussetzung für den Roll-out von Brennstoffzellen-Fahrzeugen in Deutschland zu schaffen.”

Elektromobilität mit Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle für umweltfreundlichen Verkehr der Zukunft, sowohl für Pkw als auch für Nutzfahrzeuge. Fahrzeuge tanken Wasserstoff ähnlich einer Erdgasbetankung. An Bord des Fahrzeugs erzeugt eine Brennstoffzelle aus dem Wasserstoff Strom, der dann einen Elektromotor antreibt. Mit fünf Minuten Betankungszeit werden Reichweiten von z.T. deutlich über 500 Kilometer möglich. Da Wasserstoff per Elektrolyse aus Wasser mit erneuerbarem Strom erzeugt werden kann, ist er zugleich das zentrale Bindeglied zwischen Energiewende und Verkehrswende.

Die Wasserstoffstation in Duisburg wird durch die Europäische Kommission im Trans-European Transport Network (TEN-T CEF) im Projekt Connecting Hydrogen Refuelling Stations (COHRS) mit 625.000 Euro gefördert. Die Tankstelleneröffnung ist Teil der „Woche des Wasserstoffs in Nordrhein-Westfalen“. Weitere Veranstaltungen und mehr Informationen unter www.h2.live/woche-des-wasserstoffs-2019.

Im Anschluss an die Eröffnung stellte das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) im Beisein von Ministerpräsident Armin Laschet das Wasserstoff-Testfeld mit Laboren und Tankstelle am ZBT in der Carl-Benz-Straße vor. Hier wurde von der Erzeugung von Wasserstoff durch Elektrolyse über verschiedene Verdichterstufen und Kühlung bis zur Abgabe ein flexibles Testfeld installiert, bei dem Untersuchungen zur Sicherheit und Wirtschaftlichkeit sowie zu Tankstellenkonzepten und Betankungsmöglichkeiten für PKW, Busse und LKW durchgeführt werden können. In gemeinsamen Forschungsprojekten mit Kooperationspartnern können Komponenten und Systeme für die Wasserstoffinfrastruktur entwickelt und getestet werden. Dieser Aufbau wurde durch Projekte des Bundes und des Landes NRW gefördert.