Die Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland wächst weiter: die neueste H2-Tankstelle hat am 10. Januar 2020 in Biebelried den Betrieb aufgenommen – Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzellen können ab sofort an der TOTAL Station in der Würzburger Straße 55 in Biebelried betankt werden. Das Gemeinschaftsunternehmen H2 MOBILITY hat die Tankstelle zusammen mit seinen Konsortialpartnern TOTAL und Linde gebaut. Die Gesamtzahl öffentlicher H2-Tankstellen wächst somit auf über 80 in Deutschland, davon 17 in Bayern.

Wasserstoffmobilität ist eine leistungsstarke Form der Elektromobilität. An Bord des Fahrzeuges erzeugt eine Brennstoffzelle durch die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Luft elektrischen Strom für den Antrieb des Fahrzeuges. Getankt wird ähnlich wie bei Erdgasfahrzeugen. Innerhalb von nur fünf Minuten kann Energie für mehr als 500 Kilometer getankt werden. Neben Pkws eignet sich Wasserstoff auch als Energieträger für E-Mobilität im Nutzfahrzeugbereich. Da Wasserstoff per Elektrolyse aus Wasser mit erneuerbarem Strom erzeugt werden kann, ist er zugleich das zentrale Bindeglied zwischen Energie- und Verkehrswende.

Gebaut wurde die Wasserstofftankstelle in Biebelried von H2 MOBILITY, einem Gemeinschaftsunternehmen von Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTAL, das sich zum Ziel gesetzt hat, in Kürze die Marke von 100 Tankstellen in Deutschland zu erreichen. Damit wäre ein wichtiger Schritt zur flächendeckenden Versorgung mit Wasserstoff und zur Markteinführung von Wasserstofffahrzeugen erreicht. Die H2-Station entspricht dem neuesten Stand der Technik, die durch Linde bereitgestellt wird. Die Anlage fasst rund 200 Kilogramm Wasserstoff – diese Menge reicht für die Betankung von 40 bis 50 Fahrzeugen.

TOTAL Deutschland beteiligt sich seit 2002 an Forschungs- und Pilotprojekten zum Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur. Aktuell befinden sich 22 H2-Tankstellen im Netz von TOTAL, weitere Projekte in Rastatt, Erfurt, Neuruppin und Hamburg stehen unmittelbar vor der Fertigstellung oder sind im Bau. Eine weitere Station in Saarbrücken ist in Planung.

„Wasserstoff ist aus meiner Sicht ein Schlüsselrohstoff, der unverzichtbar ist, um unsere Klimaziele zu erreichen. Mit einer nationalen Wasserstoffstrategie wird der Bund deshalb die Weichen dafür stellen, dass Deutschland bei dieser Technologie die Nummer 1 in der Welt wird.“, erklärte Dr. Anja Weisgerber, MdB, Sprecherin für Umwelt- und Klimapolitik der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. „Die Zeit für Wasserstoff und die dafür nötigen Technologien ist reif.“

Barbara Becker, MdL, Bayerischer Landtag: „Wasserstoff ist eine wichtige Komponente für die Energiewende im Verkehrssektor. Um die Nutzung von nachhaltigen, alternativen Antriebstechnologien auch im Alltag zu ermöglichen, muss die entsprechende Infrastruktur weiter ausgebaut werden. Die Wasserstofftankstelle am Verkehrsknotenpunkt Biebelried ist ein ganz wichtiger Beitrag für die Region.“

„Wasserstoffmobilität bietet die Chance auf eine leistungsfähige Elektromobilität mit Vorteilen für Pkws auf langen Strecken und vor allem auch für Nutzfahrzeuge.“, erklärte der Geschäftsführer der TOTAL Deutschland GmbH, Bruno Daude-Lagrave. „Die Transformation der Mobilität hin zu umweltfreundlicheren Lösungen ist allerdings keine leichte Aufgabe – wir freuen uns daher über die Unterstützung seitens der Politik für mehr Technologievielfalt in der Elektromobilität, die wir mit dem Netzausbau in Deutschland proaktiv fördern.“

Nikolas Iwan, H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG: „Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle bei der Verkehrswende. Hohe Reichweite, kurze Betankungszeit und null lokale Emissionen sind die entscheidenden Kriterien. H2 MOBILITY Deutschland baut dafür die notwendige Infrastruktur.“

Die H2-Tankstelle in der Nähe des Autobahnkreuzes Biebelried liegt direkt an einem zentralen Verkehrsknotenpunkt: der vielbefahrenen A3 zwischen Frankfurt und Nürnberg sowie der Nord-Südverbindung A7.

Die Wasserstoffstation in Biebelried wird durch die Europäische Kommission im trans-European Transport Network (TEN-T CEF) im Projekt Connecting Hydrogen Refuelling Stations (COHRS) gefördert.