Die Suche nach geopolitisch unabhängigen Energieträgern und die mit dem Klimawandel einhergehenden Versuche zur Einsparung von CO2-Emissionen sind die treibenden Kräfte einer umfassenden Energiewende in Deutschland. Dabei soll der Anteil nicht-erneuerbarer Energieträger auf ein Minimum reduziert werden. Da erneuerbare Energieträger jedoch Eigenschaften aufweisen, die eine weniger flexible Anwendung erlauben – unter anderem die Wetterabhängigkeit der Erzeugung oder Erschwernisse bei Transport und Lagerung – sind Anpassungen notwendig, um die Wirtschaft auf eine nachhaltige Basis zu stellen.
Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg und der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wollen im Rahmen des HyStarter-Projektes gemeinsam ermitteln, wie die Wasserstofftechnologie in unserer Region gewinnbringend eingesetzt werden kann. Von zentralem Interesse ist dabei, welche Rolle Wasserstoff für den Klimaschutz, die Wärmeversorgung, die Stromspeicherung und vor allem die Mobilität spielen kann und unter welchen Bedingungen der Einsatz von Wasserstoff in unserer Region im Allgemeinen möglich ist.
Um diesen und weiteren Fragen auf den Grund zu gehen, kamen am Donnerstag mehr als 100 Interessierte im Haus der Kultur und Bildung in Neubrandenburg zusammen. Vertreten waren neben dem Landkreis und der Vier-Tore-Stadt auch das Energieministerium Mecklenburg-Vorpommern, die Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg sowie Vertreterinnen und Vertreter der (Energie-)Wirtschaft und weiterer betroffener Branchen.
In seinem Grußwort an die Teilnehmer betonte Oberbürgermeister Silvio Witt die herausragende Bedeutung der Thematik: „Die jüngsten Entwicklungen und Krisen verlangen uns allen – egal ob Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft – ein schnelles Umdenken beim Thema Energie ab. Das HyStarter-Programm bietet den richtigen Rahmen, um im Dialog mit
Expertinnen und Experten Antworten auf Fragen zu finden, wie zukunftsfest und alltagstauglich Energieträger wie Wasserstoff sind und wie sie in unserer Region zur Anwendung kommen können. Neben der stärkeren Unabhängigkeit gegenüber Exporteuren fossiler Energieträger kommen wir dadurch auch unserer ökologischen Verantwortung für die kommenden Generationen nach.“
Was ist HyStarter?
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert im Rahmen des HyStarter-Projekts Regionen in Deutschland bei der Entwicklung eines Wasserstoffkonzepts und der Herausbildung eines Akteursnetzwerks vor Ort. Ziel des HyStarter-Programmes ist die Erstellung von regional integrierten Konzepten zur Einführung von Wasserstoff- und Brennstofftechnologien.
Was wird gefördert?
Das HyStarter-Projekt NB/MSE wird zwölf Monate lang fachlich und organisatorisch durch ein Expertenteam (NUTS ONE GmbH) bei der Konzeptentwicklung begleitet, welches die vorhandenen Ideen im Hinblick auf ihre technische und wirtschaftliche Machbarkeit sowie den resultierenden gesellschaftlichen und ökologischen Nutzen evaluiert bzw. optimiert. Geldmittel sind in einer möglichen Anschlussfinanzierung durch HYEXPERT oder HYPERFORMER möglich.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.neubrandenburg.de/Leben-Wohnen/Klimaschutz
Bildquelle: Nuts One GmbH