Fahrer von Elektroautos mit Brennstoffzelle können an immer mehr Tankstellen tanken: Die H2 MOBILITY Deutschland und ihre Gesellschafter Shell und Linde haben heute gemeinsam eine Wasserstoff H2-Tankstelle in Handewitt eröffnet. Es ist die erste in Schleswig-Holstein. Mit dabei waren Dr. Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Wolfgang Buschmann, Landrat des Kreises Schleswig-Flensburg, sowie Simone Lange, Oberbürgermeisterin der Stadt Flensburg.
Für die Errichtung der Wasserstoff-Tankstelle haben sich in den vergangenen Jahren besonders die fast 60 Mitglieder des Flensburger Vereins EES (Erneuerbare Energien und Speicher) stark gemacht.
Wasserstoff dient der Betankung von Elektro-Fahrzeugen mit Brennstoffzelle. Ihre Vorteile: kein Lärm, keine Schadstoffe, aber gleiche Nutzung, Geschwindigkeit und Reichweite wie bei Pkw mit Otto- oder Dieselmotor. Wasserstoff-Fahrzeuge haben Reichweiten von 500 bis 700 Kilometern und tanken in nur drei Minuten.
Das Netz von Stationen, an denen Brennstoffzellen-Fahrzeuge Wasserstoff tanken können, wird immer dichter. In Deutschland gibt es nunmehr 71 H2-Tankstellen, bis zum Jahreswechsel 2019/20 werden es 100 sein. Weitere Stationen sind derzeit zum Beispiel auch in Westre (Kreis Nordfriesland), sowie Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) in Planung. Im Netz der Shell gibt es heute in Deutschland bereits 25 Wasserstoff-Tankstellen.
Der neue Standort an der Shell Station Lecker Chaussee in Handewitt liegt unmittelbar an der Ausfahrt Flensburg/Harrislee der BAB 7. Er ist ein Bindeglied etwa für Fahrten auf den Strecken von Hamburg Richtung Dänemark, Schweden und Norwegen, wo es ebenfalls bereits ein Netz von 20 Wasserstoff-Tankstellen gibt.
Bauherr ist H2 MOBILITY Deutschland, ein Gemeinschaftsunternehmen, das eine Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland aufbaut. Die Tankstellentechnik stammt von Linde.
Die Wasserstoff-Station in Handewitt entspricht dem neuesten Stand der Technik. Ihre Bedienung durch den Autofahrer ist intuitiv; das Betanken ähnelt dem konventioneller Fahrzeuge. Zum Einsatz kommt der Ionische Kompressor IC90 von Linde. Die Anlage fasst rund 200 Kilogramm H2 – das reicht für die Betankung von 40 bis 50 Fahrzeugen am Tag.
Die Wasserstoff-Station in Handewitt wird durch die Europäische Kommission im trans-European Transport Network (TEN-T CEF) im Projekt Connecting Hydrogen Refuelling Stations (COHRS) gefördert.