Insgesamt 15 Regionen wurden 2021 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) für die Teilnahme am HyLand-Wettbewerb in der Kategorie HyStarter II ausgewählt. Betreut durch ein Expertenkonsortium haben die Regionen jeweils ein Konzept für den Hochlauf einer regionalen Wasserstoffwirtschaft erarbeitet. Die Ergebnisse wurden jetzt in einem übergreifenden Bericht veröffentlicht.

15 ausgewählte Regionen in Deutschland haben von 2021 bis 2023 im Rahmen der zweiten Runde des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) initiierten HyLand-Wettbewerbs wegweisende Konzepte für die Entwicklung einer regionalen Wasserstoffwirtschaft erarbeitet. Diese Projekte wurden ein Jahr von Expertinnen und Experten der Beratungsunternehmen EE ENERGY ENGINEERS, der Nuts One und der Spilett new technologies begleitet. Jetzt ist mit der Veröffentlichung des regionenübergreifenden Ergebnisberichts diese HyStarter-Phase offiziell zu einem Ende gekommen. Für die Regionen selbst bedeutet der Abschluss ihrer HyStarter-Projektphase nicht das Ende, sondern den Anfang der Umsetzung ihrer erarbeiteten regionalen Wasserstoffkonzepte.

Die Ergebnisse im übergreifenden Regionenbericht zeigen auf, wie man Akteursnetzwerke in Wasserstoffregionen gründet und betreibt und welche hilfreichen Tools für sie zur Verfügung stehen. Darüber hinaus benennt der Bericht aktuelle Erkenntnisse in Bezug auf den Markt für Wasserstofftechnologien sowie bestehende Hürden und Herausforderungen. Daraus leiten sich von Seiten der Regionen eine Reihe von Handlungsempfehlungen an Wirtschaft und Politik ab.

400 Stakeholder bei regionalen Wasserstoff-Roadmaps beteiligt

In den 15 teilnehmenden Regionen arbeiteten mehr als 400 regionalen Akteuren aus Politik und Verwaltung, Industrie, kommunalen und privaten Unternehmen, Verbänden, Zivilgesellschaft und Forschungseinrichtungen in sechs Strategiedialogen an einem gemeinsamen Zielbild für ihre Wasserstoffregion bis 2030. Dabei wurden Strategien zur Umsetzung dieser Vision entwickelt und erste konkrete Projekte identifiziert. Diese Projekte wurden zusammengebracht in integrierte Ansätze und auf ihre technische Machbarkeit hin diskutiert und überprüft. Zur Vorbereitung der Umsetzung wurden regionale Roadmaps erstellt, die konkrete Aktivitäten, Zeitpläne und Meilensteine festlegen und Verantwortlichkeiten klären.

Die Diskussionen in den Strategiedialogen wurden durch bedarfsorientierte Workshops zu Wasserstofferzeugungspfaden, den Transportoptionen für Wasserstoff, den Anwendungsmöglichkeiten in den Sektoren Verkehr, Industrie und Standortenergieversorgung sowie zu den rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen ergänzt.

Das HyLand-Netzwerk als Wissensbasis für regionale Wasserstoffprojekte

Das gesammelte Wissen und die Erfahrungen, die während der HyStarter-Phase von den Regionen gewonnen werden konnten, stellen nicht nur für diese selbst einen großen Wissensschatz dar. Davon profitieren auch alle im HyLand-Netzwerk engagierten Regionen in den anderen Kategoiren sowie aus der 1. HyLand-Phase, die über die Koordinatoren zum stetigen Wissens- und Erfahrungsaustausch, Fachworkshop und Vernetzungstreffen eingeladen werden – auch über das Ende der offiziellen Förderlaufzeit hinaus.

Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Akteuren

Neben den Projekten in den Regionen erfolgte im Rahmen von HyStarter II eine Zusammenarbeit mit Akteuren der gesellschaftlichen Debatte, die bisher noch keine öffentliche Position zur Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Kontext klimafreundlicher Mobilitätstechnologien entwickelt haben. Hierzu gehörten das Deutsches Tiefkühlinstitut e.V., der Deutscher Gewerkschaftsbund, AGRAVIS Raiffeisen AG, die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) sowie die Wacken Open Air Festival GmbH (WOA).  Im Fokus der Zusammenarbeit stand die Wissensvermittlung zu dem Anwendungssektor sowie die Ausbreitung einer eigenen Position durch die Organisationen, die auf deren Webseiten veröffentlicht wurden (Links siehe unten).

Zweite HyStarter-Phase des HyLand-Programms

Die Auswahl der HyStarter II-Regionen spiegelt die Vielfalt der regionalen Besonderheiten in Deutschland wider. Die Regionen reichten von Großstadtregionen mit über 1,5 Millionen bis hin zu Gemeinderegionen mit etwa 8.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Regionenbetreuung durch das Konsortium war explizit ergebnissoffen, jede Region konnte sich gegen die Veröffentlichung ihres Wasserstoffkonzepts entscheiden. Im Laufe der Strategiedialoge erkannten alle Teilnehmenden den Mehrwert einer klimaneutralen Energieversorgung auf der Basis von grünem Wasserstoff und zeigten sich bereit, Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien im Alltag einzusetzen und die dafür notwendigen Infrastrukturen mitzudenken.

Diese wegweisenden Initiativen sind ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen, umweltfreundlichen Zukunft. Die HyStarter-Regionen sind bereit, die Herausforderungen der Zukunft anzugehen und die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland voranzutreiben.

Für weitere Informationen und Kontakte zu den beteiligten Regionen und Organisationen finden sich auf der Website www.hy.land.

Downloads:

Regionenübergreifender Abschlussbericht HyStarter II

Alle einzelnen Abschlussberichte der HyStarter II Regionen

Positionspapiere:

Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST): Grüner Wasserstoff im Kontext von Nachhaltigkeit

Deutsches Tiefkühlinstitut e.V.: Zukunft Wasserstoff – 10 Vorschläge der Tiefkühlwirtschaft für eine erfolgreiche Nationale Wasserstoffstrategie

Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB): Debattenpapier „Vom Ausstieg in den Einstieg – Eine industriepolitische Bestandsaufnahme zur Wasserstoffwirtschaft in den Revieren“

AGRAVIS: Wasserstoff in der Landwirtschaft – Neue Energie nutzen

Wacken Open Air Festival GmbH: Wasserstoff als Baustein für eine klimafreundliche und nachhaltige Veranstaltungsbranche