Die Ergebnisse der 4. Befragung deutscher Kommunen im Bereich Elektromobilität wurden heute auf der 8. Fachkonferenz Elektromobilität vor Ort des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) vorgestellt.

Die Umfrage zeichnet das Bild von sehr engagierten Kommunen, die die E-Mobilität in Deutschland ganz maßgeblich vorantreiben – es fehlt jedoch noch oft an personellen und finanziellen Ressourcen sowie Beratungsleistungen. Zur Unterstützung veröffentlichte das BMDV einen weiteren Förderaufruf für Elektromobilitätskonzepte.

Die Befragung wurde im Herbst 2021 durchgeführt und erhebt die Aktivitäten der Kommunen im Bereich Elektromobilität. 631 deutsche Kommunen ab 5.000 Einwohnern wurden durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) im Auftrag des BMDV befragt. Die Befragung setzt die Reihe der früheren Städtebefragungen des BMDV in den Jahren 2011, 2014 und 2017/2018 fort. Ziel ist es zu untersuchen, welche Handlungsfelder bei den Kommunen im Vordergrund stehen und welche Bedarfe für die weitere Entwicklung von Elektromobilität bestehen.

 

80 Prozent der deutschen Kommunen sind bereits im Thema Elektromobilität aktiv

Die überwiegende Mehrheit der Kommunen, rund 80 Prozent, haben bereits Maßnahmen zur Förderung der E-Mobilität vor Ort ergriffen, weitere knapp 10 Prozent planen dies zu tun. Großstädte sind dabei häufiger aktiv als kleinere Kommunen. Die Maßnahmen der aktiven Kommunen umfassen meist den Aufbau von Ladeinfrastruktur vor Ort, oder die Beschaffung von Elektrofahrzeugen für den Fuhrpark der öffentlichen Verwaltung. Die Gründe für das hohe Engagement werden insbesondere mit dem Potenzial der E-Mobilität für den Klimaschutz, aber auch für das Image der Kommune angegeben. Wenn Kommunen sich nicht engagieren, wird am häufigsten Personal- und Geldmangel als Grund genannt.

Gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen Druck 

70 Prozent der deutschen Kommunen kennen das Elektromobilitätsgesetz (EmoG). In den meisten Fällen wird das EmoG genutzt, um Bevorrechtigungen für E-Fahrzeuge beim Parken zu schaffen. Andere Privilegien, etwa für die Nutzung von Busspuren oder der Ausnahme von Zufahrtsbeschränkungen, kommen kaum zum Einsatz. Diejenigen Kommunen, die das EmoG anwenden, weisen auch einen höheren Elektrifizierungsgrad auf. Die Clean Vehicles Directive (CVD) und damit das Gesetz über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge ist jedoch bisher nur rund einem Drittel der befragten Kommunen bekannt. Mit dem Gesetz werden bei der öffentlichen Auftragsvergabe erstmals verbindliche Mindestziele für emissionsarme und -freie Pkw sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge, insbesondere für Busse im ÖPNV, für die Beschaffung vorgegeben.

Kommunen brauchen mehr Informationen und Beratung

Der überwiegende Teil der Kommunen möchte sich für mehr E-Mobilität vor Ort einsetzen. Es hakt jedoch oft bei der Umsetzung und es besteht ein großer Beratungsbedarf, etwa bei Förderanträgen oder beim Ausbau und Vereinheitlichung von Ladeinfrastruktur. Dafür müssen personelle Ressourcen geschaffen und Informationen bereitgestellt werden.

Ein erster Ansatzpunkt ist etwa das Durchstarterset Elektromobilität, das die NOW digital anbietet. Das Paket beinhaltet praktische Tipps und Handlungsempfehlungen, wie Kommunen in die Elektromobilität einsteigen und diese ausbauen können.

 

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