Kontakt
Dr. Christopher Stanik
Teamleiter Maritime Anwendungen
Benjamin Sánchez Alfonso
Programm Manager Alternative Schiffsantriebe & -kraftstoffe
Im Einklang mit dem Naturschutz und Klimazielen für Berlin entwickeln und bauen wir eine klimaneutrale schwimmende E-Ladestation (“Solarinsel”), um den Aufbau einer nachhaltigen E-Ladeinfrastruktur für die umweltfreundliche Bordstrom- bzw. mobile Landstromversorgung zu fördern.
Kurze Erläuterung zum umweltfreundlichen Bordstrom- bzw. mobilen Landstromsystem:
Die schwimmende E-Ladestation verfügt über ein Stromspeicher- und Stromversorgungssystem zur emissionsfreien bordseitigen und mobilen Stromversorgung von Booten auf dem Wasser. Des Weiteren verfügt die Ladestation über ein Solarsystem, um die Stromspeicher, die primär mit Landstrom aufgeladen werden, auf dem Wasser nachzuladen und Boote mit umweltfreundlichem Bordstrom zu versorgen. Das bi-direktionale Laden ist eine elementare Funktion der schwimmenden E-Ladestation, um die Versorgung von Booten auf dem Wasser zu ermöglichen.
Mit dem Landstromspeicher ist die “Solarinsel” nicht nur Energielieferant für andere Boote auf dem Wasser, sondern auch gleichzeitig ein Energieproduzent, um die Stromspeicher nachzuladen.
Seit 2015 arbeitet die SolarYacht Werft in Berlin und Brandenburg am Ausbau der Funktionalität und Funktionsweise des Battery Management Systems, um die Anforderungen an die AC Ladeinfrastruktur, aber auch an die Boote und Häfen zu optimieren. Für die erste Ausbauphase ist eine Stromspeicherkapazität von 100 kWh und vorgesehen, die modular erweitert werden kann. Auf dem Solardach werden Solarmodule mit einer Leistung von 10 kWp installiert, so dass der Batteriespeicher an einem sonnigen Tag zu 100% nachgeladen werden kann. Das Ladesystem wurde bereits auch für Elektroboote im Hafen erprobt, um eine Ladeinfrastruktur für Elektroboote während der Hafenliegezeit zu schaffen. Video: https://www.youtube.com/watch?v=QMhMYiRw40M
Beitrag des Vorhabens zu den Zielen des Förderprogramms:
Während der Liegezeiten von Schiffen wird derzeit der benötigte Bordstrom üblicherweise mittels bordeigener Dieselgeneratoren erzeugt. Die dabei entstehenden Luftschadstoffemissionen wirken sich insbesondere in der Umgebung von Häfen sowie an Liege- und Umschlagplätzen in Deutschland negativ aus. Durch den Einsatz alternativer Technologien kann der Strombedarf während der Hafenliegezeit gedeckt und gleichzeitig die Luftschadstoffemissionen minimiert werden. Mit jeder schwimmenden Ladestation können täglich bis zu 100 kWh Strom gespeichert und Boote mobile emissionsfrei in Häfen oder auf dem Wasser mit Strom versorgt werden. Die Stromspeicherkapazität kann auf 1 MWh erhöht werden. Auf Basis der Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) verursacht die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom 2021 in Deutschland durchschnittlich 420 Gramm CO₂. Die Emissionswerte durch die Erzeugung von Strom mit Dieselgeneratoren liegen erfahrungsgemäß in der Praxis deutlich höher. Demnach kann jede Ladestation zukünftig u.a. mehr als 14.500 Kilogramm CO₂ Emissionen in der Binnenschifffahrt einsparen, die mit Stromerzeugern an Bord der Schiffe produziert werden. Zum Projektstart sind 3 schwimmende Ladestationen bewilligt. Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur und einer Speicherkapazität von 1 MWh werden jährlich bis u.a. 435.000 Kilogramm CO₂ Emissionen durch eine umweltfreundliche Bordstrom- bzw. mobile Landstromversorgung auf dem Wasser reduziert. Darüber hinaus wird die schwimmende E-Ladestation über eine Trinkwasseraufbereitungsanlage verfügen, die täglich bis zu 10.000 Liter Seewasser zu Trinkwasser (chemiefrei) filtert und die Boote mit Frischwasser versorgen können.
Förderkennzeichen
45BT009001, 45BT009002, 45BT009003, 45BT009004, 45BT009005, 45BT009006, 45BT009007, 45BT009008, 45BT009009, 45BT009010