Nordic Hamburg baut auf ihrer Expertise im Betrieb von LNG betriebenen Containerfeederschiffen auf und plant ihre Serie aus vier im Betrieb befindlichen EU geförderten Schiffen um weitere drei Einheiten in einer engen Kooperation mit dem französischen Transportdienstleister CMA CGM zu erweitern.

CMA CGM ist die für LNG betriebene Schiffe weltweit führende Containerlinienreederei, die auch durch die Indienststellung der weltweit größten mit LNG betriebenen Containerschiffe wichtige Meilensteine für die Verlagerung des maritimen Verkehrs vor der deutschen Küste zu nachhaltigeren und saubereren Schiffskraftstoffen geleistet hat.

Das Projekt wird bis Ende 2022 drei Containerschiffe in Dienst stellen, die für das französische Unternehmen und dessen deutsche Tochter Containerships – CMA CGM GmbH regelmäßig die deutschen Häfen Lübeck, Kiel und Hamburg anlaufen sollen und somit zur Luftreinheit und zeitgleich der Generation von Nachfrage nach LNG als Schiffskraftstoff in deutschen Häfen beitragen werden.

In der Konzeptionierung und Realisierung des Vorhabens greifen die Initiatoren dabei auf erprobte Technologien im Einsatz von LNG zurück und nehmen zugleich eine Leuchtturmfunktion ein für die Reduzierung des Ausstoßes von Methan von bis zu 40% durch eine Abgasrezirkulation. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Aktuell befindet sich das Vorhaben in der Ausschreibung des Werftauftrags und hofft diesen zeitnah vergeben zu können.

Die drei Schwesterschiffe werden LNG als Kraftstoff für die Hauptmaschine, die Hilfsaggregate und den Kessel nutzen können. Die zu verbauenden Motoren werden Zweikraftstoffmotoren (englisch: dual fuel engines) sein. Damit besitzen die Schiffe die erforderliche Flexibilität, je nach Einsatzgebiet und Verfügbarkeit der Kraftstoffe entweder LNG oder MGO zu verbrennen, wobei MGO nur im Falle eines Engpasses die Rückfalloption darstellt.Die genaue Bezeichnung des Motorentyps ist WinGD 7RTflex50 Dual Fuel mit einer Leistung von 10.080 kW bei 124 Umdrehungen pro Minute.

Neben der Hauptmaschine wird auch ein Hilfsdiesel für den Betrieb mit LNG ausgestattet sein. Dieser wird voraussichtlich von der Firma Wärtsilä geliefert werden. Konkret würden ein 6L20 Dual Fuel Motor als Generator verbaut werden. Der 6L20 Dual Fuel Motor kann LNG oder MGO verbrennen.

Hinzu kommt ein LNG betriebener Hilfskessel des voraussichtlich deutschen Herstellers Saacke.

Der mögliche Methanschlupf stellt Reeder und Motorenhersteller immer noch vor Herausforderungen und ist ein gesellschaftlicher Kritikpunkt bei der Einführung von LNG als Schiffskraftstoff. Der Motorenhersteller WinGD hat ein System entwickelt, um den entstehenden Methanschlupf bei der Niederdruckverbrennung in seinen Motoren zu adressieren. Die DCO/iCER-Technologie von Win GD soll den Ausstoß von Methan um bis zu 40% reduzieren. Dieses System ist eine Innovation der Firma WinGD und wurden bereits auf dem Prüfstand in Triest getestet. Die Testläufe bestätigen die Reduktion von Methanschlupf von ca. 40%.

Das LNG wird an Bord in Drucktanks gelagert. Diese Drucktanks werden vom „Typ C“ sein. Um die Lieferung der Gastanks und -komponenten haben sich neben anderen Mitbewerben sowohl das deutschen Unternehmen TGE als auch das finnische Unternehmen Wartsila beworben.

Die drei Containerfeederschiffe verkehren zu 100% in europäischen Gewässern und sollen regelmäßig die deutschen Häfen Lübeck, Kiel und Hamburg anlaufen und vor Ort durch ihre Nachfrage zum Aufbau einer deutschen LNG Versorgungsinfrastruktur beitragen. Pro Schiff wird eine Abnahme von über 4.000mt erwartet.

Zeitgleich trägt das Vorhaben signifikant zum Umwelt- und Gesundheitsschutz bei. Jährlich wird pro Schiff der Ausstoß von etwa 470mt Schwefel, 418mt Stickstoff und 16mt Partikelmasse vermieden werden. Zudem unterstützt das Vorhaben die Klimaziele der Bundesrepublik indem es pro Schiff über 5.000mt Kohlenstoffdioxid-Ausstoß verhindert. Wobei sich die Einsparungen auf einen Vergleich mit konventionellen Marine Destillaten bezieht.

Für die Partner steht neben den umwelt- und klimapolitischen Zielen, die Verbrauchseffizienz der Schiffe eine wichtige Rolle. So ermöglichen die Neubauten eine bis zu 30%ige Energieersparnis zu Bestandsschiffen in der gleichen Größe.

Neben den genannten Aspekten findet ein wichtiger Teil der Wertschöpfung in der Bundesrepublik statt durch regionale Zulieferer und dem Unternehmenssitz und Wissensgewinn der Nordic Hamburg.

Bildquelle: Nordic Hamburg Shipmanagement GmbH & Co. KG

 

Förderkennzeichen
45S181X001, 45S181X002, 45S182X023