Fossile Kraftstoffe sind ebenso wie fossile Brennstoffe endlich. Gefragt ist eine nachhaltige Integration erneuerbarer Energien in allen Sektoren. Wasserstoffmobilität bietet genau dafür alle Voraussetzungen: erneuerbare Energien, Speicherung, effiziente Nutzung als CO2-freier Kraftstoff.

Zur Erprobung der Wasserstofftechnologie wurde der Betrieb von zwei Tankstellen in Karlsruhe und Stuttgart für fünf Jahre lang untersucht.

Als Speicher erneuerbarer Energie und als Kraftstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge kann Wasserstoff in Zukunft den Verkehrs- mit dem Energiesektor verknüpfen und die Energiewende voranbringen. Mit dem Pilotprojekt der Wasserstofftankstellen haben wir sehr früh begonnen, die Sektorenkopplung zu untersuchen.

Die Wasserstoffanlagen in Stuttgart und Karlsruhe ermöglichten es uns, die Randbedingungen für einen zuverlässigen Betrieb und wirtschaftlichen Einsatz im Praxiseinsatz zu untersuchen. Dabei ging es in Stuttgart um den Bau einer Wasserstofftankstelle mit eigener Elektrolyse. Wir untersuchten den bedarfsgesteuerten Einsatz der Wasserstofferzeugung in einem intelligenten Netzbetrieb (Smart Grid). Zur Entlastung der Stromnetze hätten Wasserstofftankstellen in Zukunft, neben dem Betanken von Brennstoffzellenfahrzeugen, einen sinnvollen und lukrativen „Zweitjob“. Die Karlsruher Tankstelle war bereits errichtet und wurde über Trailer versorgt. Beide Tankstellen statteten wir für einen nutzerfreundlichen Betrieb nach dem Standard der CEP (Clean Energy Partnership) aus. Dazu gehören z. B. ein zentrales Datenerfassungssystem, ein Tankautomat und die Integration in ein Online-Verfügbarkeitssystem.

Wir konnten wertvolle Erfahrungen für einen erfolgreichen Einsatz von Wasserstoff im Stromnetz und Verkehr sammeln:
Die Technologie ist verfügbar. Genehmigungsfähige Anlagen können unter den geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen errichtet und betrieben werden. Onsite-Erzeugung mit Elektrolyse funktioniert. Die Tankstelle Stuttgart erzeugte den benötigten grünen Wassersoff selbst. Nur bei Störungen wurde auf Lieferwasserstoff zurückgegriffen. In einem zusätzlichen Projekt, gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg, wurde die Tankstelle Stuttgart zur Busbetankung mit einer zusätzlichen Zapfsäule erweitert.

Für eine Verbesserung des Gesamtsystems zeigte sich, dass ein hoher Absatz an Wasserstoff für den Betrieb und die Wirtschaftlichkeit eine Schlüsselrolle spielt. Die Versorgung von Busflotten ist hierbei eine Möglichkeit. Hohe Kosten für die Wasserstoffproduktion vor Ort resultieren aus den Umlagen für den Netzstrom. Hier können Standorte eine Lösung sein, die das öffentliche Stromnetz nicht benötigen. Das können z. B. direkt angeschlossene Windparks sein.

Förderkennzeichen
03BV227