Das Ziel dieses Projekts bestand in der Erforschung und Entwicklung von hybriden Brennstoffzellenantriebsystemen für Schienenfahrzeuganwendungen. Dazu sollten zwei wasserstoffbetriebene Schienenfahrzeuge inklusive der dazu notwendigen Wasserstoffbereitstellung erforscht, entwickelt und aufgebaut werden.
Im Rahmen des von September 2013 bis Oktober 2016 laufenden NIP-Projekts BetHy wurden durch Alstom und das DLR-Institut FK umfangreiche Arbeiten in Bezug auf die Konzeption und den Aufbau eines Antriebssystems auf Basis der H2-BZ-Technologie für die Triebzugplattform CORADIA LINT geleistet. Dabei wurden im Vergleich zu früheren Erprobungsträgern mit dieser Technologie erstmalig Brennstoffzellenaggregate mit deutlich höherer Leistungsdichte und damit kompakterem Bauraum konzipiert, auf dem Prüfstand realitätsnah getestet und in Triebzüge für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) verbaut. Die Verwendung von brennstoffzellenbetriebenen Schienenfahrzeugen beschränkte sich bislang auf Prototypen und einige wenige Sonderfahrzeuge für den Einsatz unter Tage. Da bislang noch kein vergleichbares Fahrzeug (Triebfahrzeug für den Regionalverkehr) mit einem Brennstoffzellenantrieb ausgerüstet wurde, bot dieses Projekt die Chance, die Einsatztauglichkeit dieser emissionsarmen und effizienten Technologie nachzuweisen und eine Technologieführerschaft in Deutschland aufzubauen. Durch den Einsatz in einer, für Brennstoffzellenanwendungen neuen Fahrzeugklasse stellte das Vorhaben ein Pionier-projekt für Schienenfahrzeuge im SPNV dar und kann als innovatives Leitprojekt für zukünftige Fahrzeugumrüstungen dienen.
Durch das Projekt wurde die erforderliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit für die Markteinführung von brennstoffzellenbetriebenen Schienenfahrzeugen vorangetrieben. Es wurden Erkenntnisse für den Aufbau von zukünftigen Serienfahrzeugen und damit die Substituierung von Dieselantrieben gewonnen sowie entsprechende Erfahrungen gesammelt. Nach einer gezielten Auswahl von Brennstoffzellensystem, Batteriesystem und den übrigen Antriebskomponenten (z. B. Stromrichter, Fahrmotoren) wurde ein Antriebssystem Prüfstandsversuchen unterzogen, um einen ersten Nachweis für den Einsatz im Fahrzeug zu erhalten. Im Anschluss an die Laborversuche wurden zwei Versuchsträger mit je zwei Antriebseinheiten aufgebaut. Durch den Aufbau und den Testbetrieb der Wasserstoff-Demonstrationsfahrzeuge konnten Prüfstands- und später Felddaten gesammelt und ausgewertet werden, die in eine anschließende Serienentwicklung einfließen werden. Eine projektbegleitende Normungs- und Gremienarbeit schafft die Voraussetzungen für die Zulassung der Fahrzeuge seitens des Eisenbahnbundesamtes (EBA).
Für die zukünftige Beschaffungspolitik, die sich verstärkt an ökologischen Gesichtspunkten orientieren wird, wurden durch das Projekt BetHy die notwendigen Voraussetzungen für ein in Deutschland verankertes Know-how und eine regionale Wertschöpfungskette geschaffen. Die deutsche Fahrzeugindustrie wird damit in die Lage versetzt, ihre Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich, gerade im Hinblick auf die außereuropäische Konkurrenz, deutlich zu stärken.
Förderkennzeichen
03BV139
Partner | Laufzeitbeginn | Laufzeitende | Fördersumme |
ALSTOM Transport Deutschland GmbH | 01.09.13 | 31.10.16 | 7.988.810,00 € |
7.988.810,00 € |