BeMobility 2.0 ist ein Projekt der Modellregion Elektromobilität Berlin/Potsdam unter Konsortialführung der DB AG. Es geht zurück auf das erste Projekt der Modellregion zur öffentlichen Kurzzeitnutzung elektrischer Mietfahrzeuge (BeMobility 1.0, 2009-2011). Es bildet den Übergang zu Projekten im „Internationalen Schaufenster Elektromobilität Berlin-Brandenburg“.

Im Fokus steht die mehrfache Vernetzung von E Car-Sharing hinsichtlich öffentlicher Verkehrsangebote, Informations- und Kommunikationssysteme sowie urbaner Energienetze bzw. Ladeinfrastrukturen. Durch Synergien zwischen den Bereichen sollen nutzerfreundliche und nachhaltige Anwendungen sowie auskömmliche Geschäftsmodelle vernetzter Elektromobilität entwickelt werden.

Auf Basis vorhandener Kooperationspartner und Testnutzer wurden das Stationsangebot sowie die Informationskanäle von BeMobility 1.0 weiterentwickelt und die Nutzerbefragungen fortgesetzt. Die Verfügbarkeit vielfältigerer und verbesserter Elektrofahrzeuge erhöhte die Angebotsqualität. Auf dem Berliner EUREF-Campus wurde das „Micro Smart Grid“ (MSG) mit lokaler Stromerzeugung aus Sonnen- und Windkraft aufgebaut. Im MSG wurden Ladeinfrastruktur und Energiemanagement (Netzintegration, Speicherung, Ladesteuerung) getestet.

Wesentliche Kernergebnisse sind:

  • Standortoptimierung und wissenschaftliche Begleitung des stationsbasierten E Car-Sharing im Rahmen von „Flinkster“, dem Car-Sharing der DB
  • Ergänzender und vergleichender Einbezug des stationslosen (flexiblen) E Car-Sharing „Multicity Car-Sharing“ von Citroën
  • Gleichzeitige Anwendung und Optimierung einer Auskunftsapplikation auf Smartphone-Basis („BeMobility Suite“) durch Trennung von „Produktiv-“ und „Forschungs-App“
  • Auf- und Ausbau des „Micro Smart Grid“ mit Demonstration des Lastmanagements, inkl. Energiespeicher und Datenverarbeitung, in einer Leitwarte
  • Einführung und einjähriger Test der „BahnCard 25 mobil plus“ zur vergünstigten Nutzung von DB Fernverkehr, Car-Sharing (Flinkster/Multicity), Leihrädern (Call-a-Bike) sowie optionaler Jahreskarte des Berliner Nahverkehrs (Tarifgebiet A/B)

Insgesamt bestätigen die Ergebnisse, dass Elektromobilität im öffentlichen Verkehr einer mehrfachen Vernetzung bedarf, um attraktiv zu sein und in Zukunft auskömmlich betrieben zu werden. Die Vernetzungen benötigen rechtliche und technische Standards sowie gemeinsame Vertriebsplattformen über Anbietergrenzen hinweg. Aufgrund geringer Aufpreisbereitschaft der Kunden sind Zusatzeinnahmen bzw. Mischkalkulationen notwendig, etwa durch Tarif-Bundle (Mobilitätskarten) oder Grid-Renditen (Last-/Speichermanagement). Die detaillierte Untersuchung, welche Verfahren und Geschäftsmodelle einen auskömmlichen Betrieb ermöglichen, wird in anderen Projekten fortgesetzt.

  • Fahrzeuge: mehr als 75 Elektro-/Hybridfahrzeuge (Citroën C-Zero, Toyota Prius, Opel Ampera, Fiat Karabag, Renault Kangoo, Stromos (German E-Cars))
  • Infrastruktur: ca. 15 Car-Sharing-Stationen mit Ladeinfrastruktur (e-Flinkster), Plattform elektroMobilität und Micro Smart Grid auf dem EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg (hier u.a. 20 Ladepunkte unterschiedlicher Bauart, Großbatterie, Wind- und Solaranlagen)

Förderkennzeichen
03EM0101