Im Rahmen des HYPOS-Projekts INES haben die Projektpartner über dreieinhalb Jahre zur Sicherheit von Wasserstoffanwendungen geforscht. Zum Projektabschluss ist ein Leitfaden für Wasserstoffsicherheit entstanden, der als Anleitung für künftige Wasserstoffprojekte fungieren soll. Der Leitfaden enthält sicherheitstechnische und organisatorische Hinweise, die den sicheren Betrieb von Anlagen für Wasserstofferzeugung, -transport, -speicherung und -verwertung ermöglicht.
„Die Sicherheit beim Umgang mit Wasserstoff ist eine grundlegende Voraussetzung für Projekte zur Wasserstoffanwendung“, erklärt Dr. Hartmut Neumann Projektkoordinator von der TÜV SÜD Industrie Service GmbH den Projektansatz. „In allen Elementen der Wertschöpfungskette von Wasserstoff besteht die Notwendigkeit, in prozessspezifische Fragestellungen sicherheitstechnische Aspekte einzubeziehen.“ Die Forschungsarbeit im HYPOS-Projekt INES spielt deshalb auch über den Projektverbund hinaus eine bedeutende Rolle.
Über dreieinhalb Jahre lang beschäftigten sich die INES-Projektpartner TÜV SÜD Industrie Service GmbH, Technische Universität Dresden, Dr.-Ing. Veenker Ingenieurgesellschaft mbH, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Fraunhofer IMWS mit der Sicherheit von neuen Wasserstofftechnologien. Ziel des Verbundvorhabens war die Analyse der spezifischen Gefährdungen von Wasserstofftechnologien sowie die Entwicklung einer Methodik für eine integrative Sicherheitsbetrachtung der technisch-technologischen Wertschöpfungskette von “Power-to-X“-Technologien. Der Schwerpunkt des INES-Projekts lag in der Begleitung weiterer HYPOS-Projekte hinsichtlich Fragen der Sicherheit. Damit soll den Akteuren ein einheitlicher Ansatz für die Erfassung und Bewertung von Risiken angeboten werden.
„Der Leitfaden gibt Anwendern, Herstellung oder Projektentwicklern nicht nur eine erste Orientierung, sondern auch konkrete Hinweise zum Einstieg in das Thema Wasserstoffsicherheit auf allen betrachteten
Wertschöpfungsstufen“, erklärt Neumann das Projektergebnis. „Er liefert zum einen die Grundlage für die Betrachtung sicherheitsrelevanter Aspekte und kann zum anderen der Ausgangspunkt für die weitere fachliche Diskussion zum Umgang mit reellen und relevanten Risiken einer Wasserstoffwirtschaft sein.
Der Leitfaden bildet so einen wichtigen Baustein zur Anpassung und Optimierung der bereits bestehenden und der neu entstehenden Wasserstoffinfrastruktur. Perspektivisch bleibt der Leitfaden Wasserstoffsicherheit als langfristiger Mehrwert für aktuelle und künftige HYPOS-Projekte bestehen. Über den ständigen Austausch im HYPOS-Netzwerk und entsprechende Informationen zu Sicherheitsaspekten sensibilisiert er die Akteure weiter.
Über das Projekt HYPOS
Seit 2013 ist der HYPOS e.V. ein Netzwerk für alle Interessierten der Wasserstoffwirtschaft. HYPOS kombiniert mit über 145 Mitgliedern die Potenziale innovativer KMU mit den Kompetenzen der Industrie sowie der Expertise von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Gemeinsam verfolgen alle HYPOS-Mitglieder das Ziel, eine sektorenübergreifende Grüne Wasserstoffwirtschaft zu etablieren. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 45 Millionen Euro erforschen 34 Projektkonsortien Innovationspotenziale von der Strombereitstellung über Herstellung, Speicherung, Verteilung und Nutzung von Grünem Wasserstoff in den Bereichen Chemie, Raffinerie, Mobilität und Energieversorgung. Mit der Umsetzung einer „H2-Transferregion Leipzig“, dem Ausbauplan des mitteldeutschen H2-Pipelinenetzes sowie Bildungsprojekten wie „HYPOS macht Schule“ beschleunigt HYPOS den industriellen Einsatz sowie die Akzeptanz Grüner Wasserstoffanwendungen in der Wasserstoffregion Mitteldeutschland.