Frankreich will mit Hilfe von Wasserstoff sein Energiesystem dekarbonisieren. Frankreichs Umweltminister Nicolas Hulot stellte einen Strategieplan vor, der den Einsatz von Wasserstoff in verschiedenen Wirtschaftsbereichen vorsieht.

Bis 2030 will Frankreich damit 10 bis 12 Megatonnen CO2 einsparen, bis 2050 sollen 55 Megatonnen eingespart werden. Hulot will das Vorhaben mit 100 Millionen Euro staatlich fördern.

Laut Strategieplan sollen in Frankreich bis 2023 10 Prozent des industriell verwendeten Wasserstoffs aus erneuerbaren Quellen stammen, bis 2028 sollen es 20 bis 40 Prozent sein. Ab 2020 soll es dafür ein System der Rückverfolgbarkeit für Wasserstoff geben. Darüber hinaus sollen die technischen Voraussetzungen für die Einspeisung von H2 ins Gasnetz geregelt werden. Ein Zwischenbericht wird bereits in diesem Jahr erwartet.

Im Bereich Mobilität setzt Hulot auch auf Wasserstoff. Bis 2023 sollen 5.000 leichte Nutzfahrzeuge und 200 Fahrzeuge aus dem Schwerlastbereich (LKW, Busse, Schiffe, Züge) auf Frankreichs Verkehrswegen unterwegs sein, bis 2028 sollen es 20.000-50.000 bzw. 800 bis 2.000 Fahrzeuge sein. Dafür muss die Tankinfrastruktur ausgebaut werden. Die Pläne hierfür sehen vor, bis 2023 100 Tankstellen zu bauen (bis 2028 mindestens 400). Zum Vergleich: In Deutschland wird die Zahl von 100 Wasserstofftankstellen für 2019 angestrebt.

Für grünen Schienenverkehr soll bis Ende des ersten Halbjahrs 2018 eine parlamentarische Kommission berufen werden, um auszuarbeiten, wie die schmutzigsten Loks durch solche mit sauberer Technologie ersetzt werden können. Außerdem ist die Schaffung eines internationalen Zentrums zur Zertifizierung von Hochdruckwasserstoffbauteilen im Schienen-, Luftfahrt-, Seeschifffahrts- und Binnenschifffahrtsbereich geplant.

Auch die Perspektiven für die französische Wasserstoff-Wirtschaft beziffert Hulot in seinem Vorstoß. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens McKinsey kann die Branche in 2030 mit einem Jahresumsatz von etwa 8,5 Milliarden Euro rechnen, 40 Milliarden könnten es 2050 sein. Das Exportpotential wird – ebenfalls bis 2030 – mit 6,5 Milliarden Euro beziffert. Hulot rechnet auch damit, dass in der Branche bis 2030 mehr als 40.000 Arbeitsplätze entstehen (150.000 bis 2050).