Mit mehr als 200 Entscheidern und Experten aus Energie und Verkehr findet der 8. Deutsche Wasserstoff Congress 2018 in der NRW-Landesvertretung, Hiroshimastraße 12-16, 10785 Berlin-Tiergarten statt. Schwerpunktthema am 6. und 7. Juni ist Wasserstoff als Wirtschaftsfaktor in Industrie, Energie und Verkehr.
Wasserstoff lässt sich auf vielfältige Weise nutzen: Als chemischer Grundstoff in Raffinerien, als Kraftstoff im Verkehrssektor, als Energieträger in Verbindung mit dem Erdgasnetz und zur Rückverstromung in Brennstoffzellen. Mit dem Ziel, die Vielschichtigkeit des Themas auch in Bezug auf neue Geschäftsmodelle darzustellen und wirtschaftliche Chancen aufzuzeigen, widmet sich der 8. Deutsche Wasserstoff Congress dem „Wirtschaftsfaktor Wasserstoff“. Im Rahmen der Veranstaltung wird mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Anwendungsmöglichkeiten und Potenziale diskutiert. Gemeinsame Veranstalter sind die EnergieAgentur.NRW, der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) sowie die NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.
Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, erläuterte in seinem Grußwort:
„Wasserstoff und Brennstoffzelle sind Schlüsseltechnologien für die Mobilität 4.0. Mit den neuen Antriebsformen senken wir nachhaltig die CO2-Emissionen des Verkehrs und machen die Luft in unseren Städten deutlich sauberer. Wir unterstützen die Forschung und den Markthochlauf dieser Technologien über das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP). Dazu stellen wir auch für die kommenden Jahre umfangreiche Fördermittel zur Verfügung.“
Dr. Mark Speich, Staatssekretär für Bundesangelegenheiten und Leiter der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund, stellte die Thematik aus Landessicht dar. Mit bald 16 Standorten für Wasserstofftankstellen sowie 69 Brennstoffzellenbussen in Köln, Wuppertal und Münster bildet Nordrhein-Westfalen einen Schwerpunkt beim Aufbau der Infrastruktur sowie von Flotten des öffentlichen Verkehrs. Die Landesregierung betrachtet Wasserstoff als wichtigen Faktor in der künftigen Energiewirtschaft. Im Rahmen der Elektromobilität mit Brennstoffzellen und Batterie werden entsprechende Aktivitäten unter der Dachmarke ElektroMobilität NRW gebündelt.
Die Fachredner zeigten in ihren Vorträgen, dass Wasserstoff aus erneuerbaren Energien schon heute ein Business-Case z.B. in Raffinerien und in der chemischen Industrie, aber auch im Car Sharing mit Brennstoffzellenfahrzeugen sein kann. Der Aufbau einer Betankungsinfrastruktur für diese Fahrzeuge ist dabei nicht einmal teurer als der für Batterieautos. Selbst in den Niederlanden, wo die Elektromobilität schon heute eine große Rolle spielt, ist Wasserstoff aus Windenergie zur Nutzung in Fahrzeugen und zur Gebäudeenergieversorgung ein spannendes Thema, wie das Beispiel eines Projekts in Groningen zeigte.