Die Reichweite der eingesetzten Akkus gehört zu den derzeit am kritischsten diskutierten Aspekten von Elektrofahrzeugen. Obwohl bei über 80 Prozent der gefahrenen Tagestouren eine Batterieladung ausreicht, ergeben sich Situationen, in denen zuverlässig eine höhere Reichweite gewährleistet sein muss. Deshalb erprobt die Stadtwerke Offenbach Holding GmbH (SOH) zwei Schnellladetechniken, um auch im Fall besonders hohen Fahrtenaufkommens rein elektrisch fahren zu können.

Die Botenfahrzeuge der Unternehmensgruppe benötigen in der Regel eine durchschnittliche Tagesreichweite von 50 bis 70 Kilometer, höchstens jedoch 170 Kilometer. Mit den heute am Markt verfügbaren E-Pkw-Modellen lassen sich somit nicht alle Fahrten rein elektrisch gestalten – insbesondere dann nicht, wenn Zusatzverbraucher wie Heizung und Licht eingeschaltet sind und bei niedrigen Außentemperaturen die Batteriekapazität sinkt. Vor diesem Hintergrund installierte die SOH im Modellversuch zwei verschiedene Schnellladetechniken. Mit dem Gleichstrom-Schnellladeverfahren kann der Nutzer die Fahrzeugbatterie innerhalb von 25 Minuten wieder auf 80 Prozent laden. Im Projekt wird dies mit dem Fahrzeug i-MiEV von Mitsubishi erprobt, das neben diesem Anschluss einen weiteren zur batterieschonenden Ladung über Nacht an einer Haushaltssteckdose besitzt. Zum Vergleich wurde die in Deutschland vorrangig favorisierte Drehstromladung mit dem Fahrzeug Stromos erprobt. Das Elektroauto lädt durch eine intelligente Steuerung zwischen Fahrzeug und Ladeinfrastruktur mit bis zu 32 Ampere und 400 Volt. Der Ladevorgang dauert bis zu drei Stunden, genutzt wird ein Stecker IEC Typ II, der sich derzeit in der Normung befindet.

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03KP551