RUHRAUTOe ist das erste E-Car-Sharing-Projekt in Deutschland, welches den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und eine Wohnungsbaugesellschaft mit in die Projektplanung einbezieht.
Das Vorhaben forcierte insbesondere die förderpolitischen Ziele der großflächigen Umsetzung und Demonstration der Elektromobilität, des Aufbaus und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie der Verknüpfung der Elektromobilität mit dem öffentlichen Verkehr.
Folgerichtig war das übergeordnete Ziel des Vorhabens, durch ein eng mit dem öffentlichen Verkehr vernetzten E-Car-Sharing-System eine Demonstrations- und Testplattform eines multimodalen Mobilitätskonzepts nachhaltig in der Region Ruhr zu etablieren. Im Detail war das Forschungsziel des Projekts in weitere Unterpunkte unterteilt: Anwendungsgebiete der Elektromobilität mit hohem Kundennutzen und Akzeptanztreiber zu identifizieren, ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln, die Wohnqualität in peripheren Stadtgebieten zu steigern, das Sammeln von subjektiven und objektiven Daten typischer Fahrgewohnheiten sowie technologische Voraussetzungen wissenschaftlich zu enthüllen.
RUHRAUTOe betrieb den traditionellen Car-Sharing Ansatz, wobei die 20 PHEV und die 40 BEV Fahrzeuge an 27 sorgfältig ausgewählten und kontinuierlich überwachten öffentlichen und privaten Ladestationen in zehn verschiedenen Ruhrgebietsstädten zur Verfügung standen. Mit neun verschiedenen Modellen verfügte RUHRAUTOe bis dato über die am breitesten aufgestellte E-Car-Sharing-Flotte in Deutschland. Soweit hatten 1.600 private und öffentliche Nutzer bereits eine Distanz von über 325.000 Kilometern zurückgelegt und dabei (theoretisch – lokal) mehr als 40 Tonnen CO2 eingespart. Ebenso wurden signifikante Schnittstellen mit dem ÖPNV identifiziert und für das Projekt nutzbar gemacht. Im Einzelnen wickelten die Kundencenter der örtlichen Verkehrsunternehmen den Anmeldeprozess ab, die elektronischen Tickets des VRR konnten als Zugangsmedium für die Fahrzeuge genutzt werden und das RUHRAUTOe-System wurde in die elektronische Fahrplanauskunft des VRR integriert.
Ferner wurden zahlreiche Erkenntnisse in den Bereichen Nutzerakzeptanz, wohnstandortsbezogene Mobilität und potenzielle Geschäftsfelder gesammelt, welche den Grundbaustein für ein Anschlussvorhaben darstellen. So soll u.a. die Rückgabe der Fahrzeuge flexibler gestaltet werden, ein Private-E-Car-Sharing Ansatz in Wohngebieten umgesetzt und eine ein- bis sechsmonatige „Schnuppermiete“ für Unternehmen als fester Baustein in das Geschäftsmodell integriert werden.
Förderkennzeichen
03EM0606