Das Brennstoffzellen Range Extender System für elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge wurde von der Proton Motor Fuel Cell GmbH als konzeptionelle, modulare Lösung auf der Basis eigener Stack- und Systemtechnologie entwickelt. Durch den modularen Ansatz wird die Anwendbarkeit auf unterschiedlichen Plattformen gewährleistet und somit der Brennstoffzellentechnologie ein breiterer Anwendungsbereich geschaffen.

Die Zusammenarbeit mit deutschen Auftragsentwicklern und Zulieferern ermöglicht den Aufbau von Technologie-Know-How und Wertschöpfungsketten in Deutschland. Als einer der wenigen Brennstoffzellenhersteller im höheren Leistungsbereich strebt Proton Motor mit dieser Entwicklung eine Technologieführerschaft in Europa an.

Auf Basis der bestehenden Technologie erfolgte stufenweise eine Anpassung an automotive Anforderungen wie mechanische Stabilität, elektromagnetische Verträglichkeit und Froststartfähigkeit. Um die Nutzbarkeit von Beginn an zu demonstrieren, wurde zur Integration ein bereits erfolgreich im Markt befindliches, batterieelektrisches Nutzfahrzeug mit 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht ausgewählt.

Begonnen wurde das Projekt im April 2010 mit der Erstellung und dem Test eines Funktionsmusters. Ab Januar 2011 erfolgte der Aufbau und die Erprobung eines ersten Testfahrzeugs und ab 2012, auf dieser Grundlage, der Aufbau und die Erprobung eines zweiten, verbesserten Prototyps. Dieser wurde ab 2013 von verschiedenen Betreibern unter realen Bedingungen eingesetzt, um seine Alltagstauglichkeit zu beweisen.

Durch den modularen Aufbau und die Entwicklung standardisierter Schnittstellen konnte ein universell adaptierbares Brennstoffzellensystem erstellt werden. Die Einbindung der Prüforganisation SGS-TÜV von Beginn an ermöglichte es, die europäische Straßenzulassungsreife nach RL 79/2009/EC zu erreichen. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist auch das von Proton Motor entwickelte, intelligente Sicherheitssystem. Zur Dokumentation der wirtschaftlichen Erfolgsaussichten dieser Technologie wurde in Zusammenarbeit mit der TU München eine umfangreiche TCO-Analyse erstellt.

Schwierigkeiten ergaben sich durch die geringe oder teilweise fehlende Verfügbarkeit geeigneter Komponenten. Einige dieser Komponenten mussten nach Vorgaben erst entwickelt werden, so z. B. der DC/DC-Wandler für die im automotiven Bereich geforderten Spannungslagen. Da die Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie für die entsprechenden Behörden noch weitgehend unbekannt ist, mussten im Zulassungsprozess teilweise hohe bürokratische Hürden überwunden werden. Größtes Hindernis bei der Suche nach Betreibern für den Einsatz im Alltagsbetrieb war die weitgehend noch fehlende Wasserstoffinfrastruktur.

Der Brennstoffzellen Range Extender ist eine ideale Ergänzung zur Elektromobilität, da die Emissionsfreiheit erhalten bleibt und das Einsatzspektrum um solche Bereiche erweitert wird, für die die normale Batteriekapazität nicht ausreicht.

Förderkennzeichen
03BS107