Der Flottenversuch lieferte wichtige Erkenntnisse über die Lade-/Entladeprofile der Fahrzeugbatterien und über die praktische Nutzung der Ladeinfrastruktur.

War die Reichweite der Fahrzeuge vor Beginn des Flottenversuchs für die meisten Probanden ein Hemmnis gewesen, so bezeichneten 85 Prozent von ihnen sie nach dem Versuch als „knapp, aber ausreichend“ oder sogar »komfortabel und damit absolut ausreichend«. Hier ist eine Änderung in der Wahrnehmung der eigenen Mobilitätsbedürfnisse zu erkennen: Der von den Teilnehmern im Vorfeld angegebene Kilometerbedarf lag im Durchschnitt etwa 100 Kilometer über der tatsächlich erreichten wöchentlichen Laufleistung, die Teilnehmer überschätzten also zumeist die von ihnen gefahrenen Strecken.

Bei der Untersuchung des Ladeverhaltens konnte festgestellt werden, dass 95 Prozent der Ladevorgänge an der Arbeitsstätte oder zu Hause stattfanden. Dennoch ist die öffentliche Ladeinfrastruktur ein wichtiges Instrument zur Verbesserung des Sicherheitsempfindens der Probanden in Bezug auf die Reichweitenproblematik und somit essenziell für eine signifikante Verbreitung von Elektromobilität. Insbesondere Ladepunkte an Parkplätzen mit langer Verweildauer, zum Beispiel bei Freizeiteinrichtungen oder Einkaufszentren, sind aufgrund der Ladezeiten als sinnvoll einzuschätzen. Abschließend lässt sich festhalten, dass die Probanden im Laufe der Fahrversuche eine deutlich positivere Einstellung gegenüber der Elektromobilität entwickelten. Lediglich der hohe Anschaffungspreis, die geringe Variantenvielfalt der Fahrzeuge sowie ein hoher Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung bremsen derzeit eine höhere Marktdurchdringung der Elektrofahrzeuge.

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03KP5437