Die wesentlichen Projektziele der CEP in ihrer zweiten Phase waren, neben der Ausweitung der Wasserstofffahrzeugflotten und dem Ausbau der Wasserstoffbetankungsinfrastruktur in den CEP-Regionen, insbesondere der Ausbau der Erzeugungsinfrastruktur und die umfassende Einführung regenerativ erzeugten Wasserstoffs für den Einsatz als Kraftstoff in PKW und Bus. Das Vorhaben bildete einen wesentlichen Baustein zur Erreichung dieser Ziele.

Im Zentrum stand der Weiterbetrieb einer im Rahmen des EU-Vorhabens HyFLEET:CUTE errichteten Wasserstofftankstelle an der Heerstraße in Berlin-Spandau durch die TOTAL Deutschland GmbH. Zu Projektbeginn handelte es sich bei dieser Anlage, um die einzige betriebsbereite integrierte Wasserstofftankstelle in Berlin, so dass der Standort für geraume Zeit einen wesentlichen Teil der Versorgungsaufgaben für die CEP-PKW-Flotte wie auch für die Wasserstoffbusse der Berliner Verkehrsbetriebe zu übernehmen hatte.

Ziele dieses Projekts waren entsprechend der Weiterbetrieb, die Ertüchtigung und in Teilen die optimierende Umrüstung der bestehenden Anlage. Zugleich sollten erstmals regenerative Energien in maßgeblichem Umfang Eingang in die Erzeugung des in der CEP eingesetzten Wasserstoffs finden und das bisher an diesem Standort eingesetzte LPG vollständig substituieren. Hiermit einhergehend sollte eine grundlegende Umstellung des Versorgungskonzepts für gasförmigen Wasserstoff mit dem Ziel erfolgen, den Anteil regenerativ erzeugten Wasserstoffs entsprechend den Zielsetzungen der CEP im Laufe der Phase III der CEP sukzessive auf 50 % zu erhöhen.

Die Tankstelle im Frühjahr 2006 in Betrieb genommen worden. Sie verfügte über Betankungsmöglichkeiten für hochverdichteten gasförmigen Wasserstoff der Druckstufen 350 bar und 700 bar, über eine Wasserstoffreformierung aus LPG, die im Rahmen dieses Vorhabens rückgerüstet wurde und über eine hochmoderne Ionenverdichteranlage.

Die Anlage war mit Abgabevorrichtungen für CGH2 700 bar, CGH2 350 bar und LH2, im öffentlichen Teil sowie für CGH2 350 bar und LH2 im Bereich des angrenzenden Busdepots der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ausgerüstet. Beide LH2-Befüllpunkte wurden im Projektverlauf außer Betrieb gestellt, nachdem BMW den Betrieb ihrer LH2-Flotte Mitte 2011 eingestellt hatte.

Eine hohe Verfügbarkeit der Tankstelle war von zentraler Bedeutung, gerade auch da sie bei Projektstart zur alleinigen Versorgung der in Berlin betriebenen Busflotte diente, die ihrerseits von besonderer Bedeutung für die Real-Life-Erprobung des zu etablierenden Versorgungspfades mit Windwasserstoff waren. Als Ausgangspunkt für eine gute infrastrukturelle Erschließung der Region Berlin sollte dieser Standort die Voraussetzungen schaffen für eine langfristige positive Kundenbindung an den Wasserstoff als Kraftstoff in Unternehmensflotten.

Eine wesentliche Rolle bei der Realisierung des Gesamtvorhabens kam der ENERTRAG AG zu, die die Versorgung des Tankstellenstandorts mit elektrolytisch unter Einsatz von Windenergie erzeugtem Wasserstoff aus Prenzlau sicherstellte. Hierzu hatte ENERTRAG die zu Projektbeginn bereits laufenden Aktivitäten um das im Bau befindliche Hybridkraftwerk in Prenzlau um verschiedene Module auszuweiten. Während die Elektrolyseanlage nicht Teil dieses Vorhabens war und bereits als Teil des landesgeförderten Hybridkraftwerks gefördert wurde, waren durch ENERTRAG zusätzlich ein Wasserstoffzwischenspeicher inkl. Verdichtereinheit, ein Pipeline und eine Trailerbefüllstation zu errichten und zu betreiben. Ferner war die Wasserstofflogistik für die Versorgung der Berliner Abnehmer in enger Abstimmung zwischen TOTAL und ENERTRAG zu erarbeiten und umzusetzen.

Förderkennzeichen
03BV217