Von April 2011 bis Oktober 2016 wurde der Betrieb von Brennstoffzellenbussen im regulären Linienbetrieb der HOCHBAHN durch das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) des BMVI gefördert.
Mit dem Einsatz von vier Brennstoffzellenbussen der Firma EvoBus (12 m) und zwei Batteriebussen mit Brennstoffzelle als Range-Extender der Firma Solaris (18 m) wurde das Ziel verfolgt, die Praxisreife der wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenbusse im öffentlichen Personennahverkehr weiter voranzutreiben sowie den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Luftschadstoffen zu reduzieren.
Die technische und betriebliche Demonstration sowie die Optimierung von Komponenten und Systemen der eingesetzten Brennstoffzellenbusse standen im Mittelpunkt des Projekts. In enger Zusammenarbeit zwischen der HOCHBAHN als Betreiber der Busse und EvoBus und Solaris als Lieferanten und Servicepartner konnte mit den sechs Fahrzeugen insgesamt eine Laufleistung von mehr als einer halben Million Kilometer im Liniennetz Hamburgs zurückgelegt werden. Dabei wurden im Vergleich zu konventionellen Euro-6-Dieselbussen etwa 530 t Kohlendioxid eingespart.
Zum Zeitpunkt des Projektendes waren die Fahrzeuge von EvoBus etwa fünf Jahre im Liniendienst bei der HOCHBAHN im Einsatz. Die Fahrzeuge von Solaris wurden bis zum Projektende etwa zwei Jahre bei der HOCHBAHN betrieben. Der technische Reifegrad der Brennstoffzellenbusse von EvoBus lässt sich mit einem Technology Readiness Level (TRL) von 7 angeben. Die Batteriebusse mit Brennstoffzelle als Range-Extender entsprechen einem TRL 5-6. Bei diesen Fahrzeugen handelt es sich um die weltweit ersten Typen.
Mit einem Wasserstoffverbrauch von etwa 8 kg pro 100 km für Busse in der 12-m-Variante (EvoBus) konnte im Rahmen des Vorhabens eine deutliche Verbrauchsreduzierung gegenüber der Vorgängergeneration erzielt werden. In vorherigen Projekten lag der Wasserstoffverbrauch für 12-m-Busse bei etwa 22 kg pro 100 km. Der Verbrauch für die Busse in der Gelenkvariante (18 m) lag bei etwa 14 kg pro 100km.
Für den täglichen Linieneinsatz der Fahrzeuge wurden die Mitarbeiter im Fahrdienst sowie das Werkstattpersonal regelmäßig hinsichtlich der innovativen Antriebstechnologie der Fahrzeuge geschult.
Durch eine adressatengerechte Kommunikation wurde zudem eine Steigerung der Akzeptanz der Brennstoffzellenbusse nicht nur bei den Mitarbeitern der HOCHBAHN, sondern auch bei Fahrgästen, bei politischen Entscheidungsträgern sowie in der breiten Öffentlichkeit erreicht.
Zusammenfassend zeigten sich die im Projekt erprobten Brennstoffzellenbusse von EvoBus sowie auch die Batteriebusse mit Brennstoffzelle als Range-Extender von Solaris betrieblich als weitgehend tauglich für den Liniendienst und führten somit zu einem erfolgreichen Projektabschluss. Entwicklungspotenziale bestehen vor allem noch bei der Verfügbarkeit der Busse, dem After Sales und der Bereitstellung von innovativen Komponenten durch mehrere Anbieter.
Förderkennzeichen
03BV223