Diese Machbarkeitsstudie soll den Einsatz der LOHC-Technologie im Schwerlastverkehr wissenschaftlich und neutral bewerten.

Die Bundesregierung hat erkannt, dass die Ziele der Energiewende in Bezug auf die CO2-Emissionen nicht rechtzeitig erreicht werden können. Einer der Gründe ist die ungebrochene Steigerung der CO2-Emission der Mobilität, wobei die Fahrleistung stärker gestiegen ist als die Effizienzsteigerung der Fahrzeuge. Daher wurde die Uni Erlangen beauftragt, ein Projekt „Wasserstoff und Speicherung im Schwerlastverkehr“ durchzuführen, um die CO2-Minderungspotentiale sichtbar zu machen.

Das Projekt greift bewusst den Schwerlastverkehr auf, da dieser im Gegensatz zu PKW einem batteriegetriebenen Ansatz im Moment nicht zugänglich ist. Eine Änderung ist heute nicht in Sicht. Im Güterverkehr wurden im Jahre 2012 44 Millionen Tonnen CO2 in Deutschland ausgestoßen, der Löwenanteil durch den Straßen-Güterverkehr. Nach heutigem Stand der Technik lassen sich diese CO2-Mengen nur durch Wasserstoff-Nutzung vermeiden, wobei der Wasserstoff dicht und sicher verpackt als Liquid-Organic Hydrogen Carrier (LOHC) gespeichert wird. Diese Transportform hat gegenüber dem verdichteten Wasserstoff eine Reihe von Vorteilen, darunter die deutlich größere Menge pro Liter Tank und die bereits bestehende Infrastruktur durch die mineralischen Treibstoffe. Zudem können LOHC per Standard-Schiff (Öltanker) oder Pipeline aus großer Entfernung nach Europa gebracht werden. Der Wasserstoff für die LOHC sollte durch Elektrolyse mit regenerativer Elektrizität hergestellt werden. Da bieten sich Länder wie die arabischen Emirate, Nord-Afrika, Island und Kanada an.

Projektziel: im Rahmen dieses Projektes wird eine Voruntersuchung zur technologischen, ökonomischen und ökologischen Eignung der LOHC-Technologie (liquid organic hydrogen carrier, LOHC) für den Einsatz im Schwerlastverkehr durchgeführt. Der Fokus liegt dabei auf der Erfassung des IST-Zustandes der Antriebskonzepte im Schwerlastverkehr, der Identifizierung der Anforderungen an die LOHC-Technologie für mobile Anwendungen sowie eine erste Konzeptstudie über eine mögliche LOHC-Infrastruktur. Bezüglich des Antriebs sollen 2 Konzepte gegenübergestellt werden: Verbrennungsmotor mit erweiterter Stickoxid-Reduktion und Brennstoffzelle. Da bei einem Verbrennungsmotor mit Wasserstoff der Schadstoff Stickoxid auftritt, ist gleichzeitig zu prüfen, ob sich dieser mit Wasserstoff zu Stickstoff und Wasser umsetzen lässt. Damit wurde die TU Bergakademie Freiberg (Prof. Kureti) in einem Unterauftrag einbezogen.

Förderkennzeichen
03B10801

Partner Laufzeitbeginn Laufzeitende Fördersumme
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg01.02.1731.03.18160.402,00 €
160.402,00 €