Die Betankung von Wasserstofffahrzeugen an öffentlichen Tankstellen muss diversen Anforderungen standhalten. Ein wesentliches Kriterium dabei ist, dass die betankte Wasserstoffmenge für eine genaue Abrechnung verlässlich gemessen werden muss. Das von Linde entwickelte Wasserstoff-Referenz-Messsystem ermöglicht nun den Abgleich der ermittelten Abgabemenge mit einem geeichten Normal und somit die Justierung der vorhandenen Messtechnik.

Erfahrungen der Linde AG im Bereich der Wasserstofftankstellen- Technologie sowie etablierte Eich- und Messsysteme von Erdgastankstellen boten die Grundlage für die Entwicklung und den Bau des Referenz-Messsystems für die Wasserstoffbetankung bei 700 bar. Im Rahmen der Phase II der Clean Energy Partnership (CEP) wurde im Jahr 2009 mit dem Projekt begonnen. Nach zweijähriger Entwicklungszeit konnten 2011 die ersten Testreihen durchgeführt und mit Projektabschluss 2012 die Funktionsfähigkeit der Entwicklung erwiesen werden.

Da das Wasserstoff-Referenz-Messsystem in ganz Deutschland eingesetzt werden soll, wurde als Basis ein Anhänger verwendet. Auf diesem wurde ein gängiges 700 bar Fahrzeugtanksystem für bis zu vier Kilogramm Wasserstoff installiert, welches auf einer Präzisionswaage fixiert wurde. Dieser Aufbau gewährt die Messung der Masse an Wasserstoff, welche von der Zapfsäule in das Tanksystem eingeleitet wird.

Eine besondere Herausforderung war es das Eich- und Testmodul nach der Betriebssicherheitsverordnung und ADR-Richtlinien zur Beförderung von Gefahrgütern auszulegen, was einen großen Teil des Projektzeitraums in Anspruch nahm. Die im Anschluss erfolgte TÜV-Abnahme des Referenz-Messsystems erlaubt nun die Beförderung auf der Straße und die Verwendung an öffentlichen Wasserstofftankstellen.

Mögliche Einsatzgebiete für das Linde Wasserstoff- Referenz-Messsystem sind die Kalibrierung von Wasserstoff- Zapfsäulen an Tankstellen sowie die Eichung derselben durch die Eichämter der Bundesländer. Es kann aber auch eine Aussage über reale Verbrauchswerte von Brennstoffzellenfahrzeugen treffen und Betankungsvorgänge simulieren. Bei ersten Testreihen im Linde Wasserstoffzentrum Unterschleißheim und an der CEP-Tankstelle Berlin-Sachsendamm wurden die Funktionen des Systems erfolgreich geprüft. Es bietet jedoch auch Potenzial für Weiterentwicklungen, wie zum Beispiel hinsichtlich einer Infrarotschnittstelle und der Möglichkeit zur SAE-konformen Abnahme von Wasserstoffzapfsäulen.

Die Entwicklung des Wasserstoff-Referenz-Messsystems ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur kommerziellen Wasserstofftankstelle, ohne welchen eine Eichung der Messeinrichtung nicht möglich ist.Die Betankung von Wasserstofffahrzeugen an öffentlichen Tankstellen muss diversen Anforderungen standhalten. Ein wesentliches Kriterium dabei ist, dass die betankte Wasserstoffmenge für eine genaue Abrechnung verlässlich gemessen werden muss. Das von Linde entwickelte Wasserstoff-Referenz-Messsystem ermöglicht nun den Abgleich der ermittelten Abgabemenge mit einem geeichten Normal und somit die Justierung der vorhandenen Messtechnik.

Förderkennzeichen
03BV112