Im Rahmen des Projekts „EV-STEP“ wurden die langfristigen Perspektiven verschiedener elektromobiler Antriebskonzepte und deren Auswirkungen sowohl auf das nationale als auch auf das europäische Energiesystem analysiert.

Die Evaluierung nachhaltiger Entwicklungsoptionen für den Verkehrssektor stellt einen komplexen Sachverhalt dar. Elektrofahrzeuge können dabei eine wesentliche Rolle spielen: Sie können die Ölabhängigkeit reduzieren, die Flexibilität der Energieversorgung erhöhen, die Energieeffizienz in den Endverbrauchssektoren erhöhen und die Emissionen an Treibhausgasen und anderen Luftschadstoffen im Verkehrssektor erheblich reduzieren.
Aufgrund der vielseitigen Verknüpfungen der Elektromobilität innerhalb des Energiesystems muss darauf geachtet werden, dass eine Evaluierung der Entwicklungschancen von Elektrofahrzeugen innerhalb eines konsistenten Modellrahmens erfolgt. Hierfür wurde das europäische Energiesystemmodell TIMES PanEU weiterentwickelt und die Rolle Elektromobilität mittels einer Szenarienanalyse untersucht.
Die durchgeführten Szenarioanalysen zeigen, dass alternative Antriebe und Kraftstoffe, abhängig von den energie- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen sowie von den erreichbaren technischen Entwicklungsfortschritten, langfristig eine wichtige Rolle im Verkehrssektor Deutschlands und der EU-28 einnehmen können. Als wesentliche Einflussfaktoren in Bezug auf ihre Marktfähigkeit erweist sich dabei die Schärfe der Klimaschutzvorgaben, ausgedrückt durch das jeweilige Treibhausgasminderungsziel und die erreichbare Kostendegression im Bereich der Batterietechnik.
Allerdings kommt es in allen betrachteten Szenarien frühestens ab dem Jahr 2030 zu signifikanten Substitutionseffekten zwischen konventionellen und alternativen Kraftstoffen und Antrieben. In früheren Jahren und bei THG-Zertifikatspreisen von zumeist unter 50 €/t CO2eq ist die THG-Vermeidung in anderen Sektoren des Energiesystems ökonomisch sinnvoller, obwohl auch bei alternativen Antriebstechnologien sowie bei den Produktionsverfahren für alternative Kraftstoffe bis zum Jahr 2030 ein Großteil der technischen und ökonomischen Entwicklungspotenziale bereits erschlossen ist.

Europäische Partner:

  • ARMINES – Applied Mathematics Centre, Frankreich
  • Technische Universität Dänemark – DTU Risø Campus, Dänemark
  • SMASH – Société de Mathématiques Appliquées et de Sciences Humaines, Frankreich

Förderkennzeichen
03EMEN07