Im Rahmen des Projekts Elektromobilisiert.de wurde ein Dienstleistungsangebot mit entsprechender Software-Anwendung entwickelt, um Fuhrparkbetreiber gezielt und effizient bei der Integration von Elektrofahrzeugen in ihren Flotten zu unterstützen.

Diese Dienstleistung beinhaltet (1) eine umfassende Analyse des bestehenden Fuhrparks – insbesondere hinsichtlich bereits bestehender Einsparungs- und Effizienzpotenziale – sowie (2) den kompletten Bereich der Integration von Elektrofahrzeugen aller Kategorien in bestehende Fuhrparks. Der Schwerpunkt der Projektziele lag hierbei in der Bestimmung des geeigneten – d.h. sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvollen – Elektrifizierungsgrades einer Flotte, der jeweils auf die individuellen Mobilitätsanforderungen des untersuchten Fuhrparks abzustimmen ist. Darüber hinaus sollte den Flottenbetreibern die Möglichkeit gegeben werden, Elektrofahrzeuge ohne Risiko im eigenen Fuhrpark über einen begrenzten Zeitraum zu testen, um kostenintensive Fehlinvestitionen von vornherein zu vermeiden.

Während der Projektlaufzeit wurden die Fuhrparke von insgesamt neun Anwendungspartnern individuell untersucht. Methodisch wurde eine fünfstufige Vorgehensweise zur Elektrifizierung eines Fuhrparks gewählt, welche permanent weiter-entwickelt und auf die unterschiedlichen Anforderungen der Untersuchungsfuhrparke angepasst wurde.

In Stufe 1 wurden die Fuhrparke hinsichtlich deren Funktion, Nutzung und Auslastung analysiert. Dabei wurden Fahrdaten von konventionellen Verbrennungsfahr-zeugen – meist auf Basis analog vorliegender Fahrtenbücher – aufgezeichnet, auf-bereitet und ausgewertet. In Stufe 2 wurden, aufbauend auf der Analyse des bestehenden Mobilitätsbedarfes, unterschiedliche Elektrifizierungs-Szenarien für den Fuhrpark entwickelt, welche neben den Elektrofahrzeugen auch die fuhrparkseitige Ladeinfrastruktur umfassten. Die entworfenen Szenarien wurden einer ökonomischen und ökologischen Bewertung unterzogen. In Stufe 3 erfolgte eine Schulung der Anwendungspartner im Umgang mit den Elektrofahrzeugen und der zugehörigen Ladeinfrastruktur.

Um das ausgewählte Elektrifizierungs-Szenario zu validieren, wurde in Stufe 4 eine Praxistestphase mit Elektrofahrzeugen durchgeführt. Den Anwendungspartnern wurden hierfür unterschiedliche Elektrofahrzeuge über einen befristeten Zeitraum zur Verfügung gestellt und der Einsatz sowie die Akzeptanz beim Nutzer bzw. Mitarbeitern während des Flottenversuchs wissenschaftlich begleitet. Dies ermöglichte den Anwendungspartnern einen „risikolosen“ Test-Einsatz von Elektrofahrzeugen, vor der eigentlichen Beschaffung von eigenen Elektrofahrzeugen.

Sobald die Analyse und Testphase abgeschlossen waren und sich die Einführung von Elektrofahrzeugen flottenübergreifend oder in bestimmten Bereichen als sinnvoll herausgestellt hatte, erfolgte in Stufe 5 seitens der Projektpartner eine Unterstützung beim Beschaffungsmanagement von Elektrofahrzeugen und benötigter Ladeinfrastruktur.

Die Ergebnisse aus dem Projekt zeigen, dass bereits heute Elektrofahrzeuge ökologisch, ökonomisch und technisch sinnvoll in Fahrzeugflotten eingesetzt werden können. So besaßen alle im Projekt untersuchten Fuhrparke das Potenzial zu einer Teil-Elektrifizierung.

Auf Basis der individuellen Analysen im Rahmen von Elektromobilisiert.de wurde deutlich, dass Elektrofahrzeuge – bei ausreichend hohen Jahresfahrleistungen – die höheren Anschaffungsausgaben über niedrigere Betriebskosten zu amortisieren im Stande sind und so insgesamt zu Kosteneinsparungen im Unternehmen beitragen können.

  • Fahrzeuge: 12 Fahrzeuge (Opel Ampera, Renault Twizy, Nissan Leaf, Renault Kangoo ZE)
  • Infrastruktur: mobile Ladeinfrastruktur der Firma Langmatz für den temporären Projekteinsatz im Fuhrpark von Kommunen und Firmen

Förderkennzeichen
03EM0802