Mit dem Projekt „eFarm“ startet das bisher größte grüne Wasserstoff–Mobilitätsprojekt in Deutschland. Die GP JOULE-Unternehmensgruppe realisiert in Nordfriesland eine Wasserstoff-Infrastruktur von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zur Flottennutzung im Verbund.

Die Umsetzung der Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert. Die von der GP JOULE Gruppe initiierte eFarming GmbH & Co. KG wird in Nordfriesland eine modular erweiterbare grüne Wasserstoff-Infrastruktur von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zur Flottennutzung aufbauen und betreiben: Für die Produktion des grünen Wasserstoffs aus Windkraft, der an den zwei öffentlichen Tankstellen getankt werden kann, werden bis Ende 2019 fünf PEM-Elektrolyseure (je 225 kW) an geeigneten Standorten installiert – nah an den Windkraftanlagen. Zusätzlich investiert die eFarming GmbH & Co. KG initial in fünf Brennstoffzellen-PKWs und zwei Brennstoffzellenbusse für den Einsatz im Linienverkehr. Der komprimierte Wasserstoff wird gasförmig in mobilen Speichercontainern per LKW zu den beiden Wasserstofftankstellen transportiert.
Es entsteht somit eine Versorgungssicherheit von 100% grünem, regional erzeugten Wasserstoff für private, gewerbliche und kommunale Nutzer von Brennstoffzellenfahrzeugen.

Durch die Errichtung von zwei öffentlichen Wasserstofftankstellen, wird der Markt für private, gewerbliche und kommunale Nutzer von Brennstoffzellenfahrzeugen im Kreis Nordfriesland aktiviert. Um die Nachfrage und den Verbrauch sofort zu stimulieren, werden neben fünf Brennstoffzellen-PKWs zum Start zwei Brennstoffzellenbusse angeschafft und im Linienverkehr im Kreis Nordfriesland eingesetzt. Mit der Bekanntmachung des Projektstarts sind im Weiteren über 60 unverbindliche Absichtserklärungen von Privatpersonen und Unternehmen aus der Region unterzeichnet worden, die sich Brennstoffzellenfahrzeuge anschaffen und den Wasserstoff vor Ort beziehen möchten, sobald die Wasserstofftankstellen in Betrieb genommen werden.
Der Aufbau von fünf Elektrolyseuren und der dazugehörigen Logistik des grünen Wasserstoffs tragen ebenfalls zur Marktaktivierung der Wasserstofftechnologie bei.

Das Wasserstoffmobilitätskonzept in Nordfriesland geht nun in die Umsetzung. Erste Genehmigungsanträge und B-Plan Änderungen mit öffentlicher Auslegung sind angestoßen.
Während die Elektrolyseure bereits bestellt worden sind, wird die detaillierte technische Feinplanung des Transport und der Betankungsinfrastruktur unter Berücksichtigung sämtlicher Schnittstellen derzeit finalisiert. Liefertermine sind bereits vereinbart worden.
Neben diesen Aktivitäten sind bereits erste Presseberichte, einerseits über das Gesamtprojekt, andererseits zu einzelnen Standorten wie beispielsweise Bosbüll, erschienen. Weiterhin wird das Projekt sowohl auf Vortragsveranstaltungen als auch auf Messen wie den New Energy Days in Husum und der Hannover Messe im April öffentlich dargestellt.

Durch das Projekt wird bereits eine deutliche kommunikative Breitenwirkung zum Thema Wasserstoff/ Brennstoffzelle erzielt. Der Name eFarm funktioniert als Motto, um ein gemeinschaftliches, nachhaltiges Wirtschaften mit erneuerbaren Energien in die Gesellschaft zu bringen und das Verbundkonzept mit dem Vorbild der genossenschaftlichen Milchwirtschaft umzusetzen. Der Schlüssel dafür wird eine direkte Bürgerbeteiligung – bis hin zur Investition als Anteilseigner oder genossenschaftliches Mitglied. Ein projektbegleitendes systematisches Akzeptanzmanagement ist vorgesehen, welches einen Dialogprozess initiiert, die Akzeptanz systematisch in einem Monitoring erfasst und ihre Einflussgrößen aufzeigt.

Mögliche Standortgeber, die Stadtwerke sowie lokale Tankstellenbetreiber zeigten sehr positive Resonanz zum Vorhaben und wollen gemeinsam Erfahrungen im Bereich der Wasserstofferzeugung, dem Transport und der Vermarktung sammeln. Genehmigungsbehörden und Stadtverwaltungen engagieren sich aktiv durch eine gemeinsame, im Dialog stattfindende Vorbereitung der Genehmigungsanträge. Der Kreis Nordfriesland setzt zudem eine Einkaufsgemeinschaft für kommunale Wasserstofffahrzeuge um.

Für die geplante Gesamt-Infrastruktur von Erzeugung über Transport bis Vermarktung und Nutzung von grünem Wasserstoff gibt es keinen Stand der Technik. Die Herausforderung bei der Auswahl besteht darin, die unterschiedlichen Technologien erstmalig aufeinander abzustimmen und ein wirtschaftlich, rechtlich und technisch realisierbares Betriebskonzept daraus zu entwickeln. Hierbei muss außerdem zwischen bewährten Technologien und neuen, viel versprechenden, innovativen Zukunftstechnologien mit Prototypenstatus gewählt werden.

Förderkennzeichen
03B20131/2, 03B20213B/2

Partner Laufzeitbeginn Laufzeitende Fördersumme
eFarming GmbH & Co. KG01.08.1830.04.212.243.648,00 €
2.243.648,00 €