Das Projekt E-MetroBus ist ein wichtiger Meilenstein beim Ausbau der Elektrifizierung des Busverkehrs in Berlin. Dabei wurden im hochfrequenten Stadtbusverkehr auf die Konfiguration als Opportunity Charger und der dazugehörigen Schnellladeinfrastruktur die Rahmenbedingungen untersucht und Ergebnisse ermittelt, die Verkehrsunternehmen mit ähnlichen Bedingungen für die Zukunft hilfreich sein können.
Die Verbundpartner Berliner Verkehrsbetriebe, Reiner Lemoine Institut und die Technische Universität Berlin haben sich mit der Entwicklung und Validierung eines robusten Betriebskonzeptes und dem dazugehörigen flexiblen Störfallmanagements für die elektrifizierten Metrobus-Linien beschäftigt. Ein Störfallkonzept wurde daraus entwickelt und Antworten auf die Fragen, welchen Einfluss die Zwischenladung auf die Betriebsstabilität im Busverkehr hat, gefunden. Korrekturmaßnahmen wurden evaluiert. Störungen und Umleitungen auf der Projektlinie beeinflussten einen dauerhaften Betrieb nicht negativ. So konnte gezeigt werden, dass der vollelektrische Betrieb den Dieselbetrieb ersetzen kann.
In Berlin fahren die Elektro-Gelenkbusse zwischen Hertzallee und Michelangelostraße. Sie ersetzen 17 Dieselfahrzeuge und konnten während der Projektlaufzeit ca. 3.200 t CO2 sowie ca. 400 kg NOX einsparen. Die höheren Treibhausgasemissionen bei der Herstellung der E-Busse konnten bereits innerhalb der ersten sechs Betriebsmonate kompensiert werden.
Hinsichtlich der Ladeleistung wurde auf der Projektlinie gezeigt, dass die Ladeleistung von 300 kW als völlig ausreichend zu bewerten ist. Höhere Ladeleistung von 450 kW konnten die Ladedauer nicht wesentlich verkürzen und hatte keinen Einfluss auf die Betriebsstabilität. Großen Einfluss zeigte die Verfügbarkeit der Ladeinfrastruktur, die im Projektzeitraum mit 99% gemessen wurde. Die Möglichkeit eines 24h-Betriebes wurde durch die Nutzung der Pantografen als Gelegenheitslader nachgewiesen.
Wichtiger Punkt, der Einfluss auf den Stromverbrauch hat, war die thermische Behaglichkeit im Fahrzeug. Hierzu wurden Untersuchungen durchgeführt, die mit Befragungen der Fahrgäste begleitet wurden. Die dabei identifizierte optimale Innenraumtemperatur führt zu einer guten thermischen Behaglichkeit im Fahrzeug und ermöglicht den Energieverbrauch für die Klimatisierung zu senken. Es konnte der Nachweis erbracht werden, dass der stabile Betrieb ohne fossile Zusatzheizung möglich ist und dadurch das Klima geschützt werden kann.
Mit dem Projekt „E-MetroBus“ wurde die Elektrifizierung der Berliner Stadtbusse fortgeführt, die im Vorgängerprojekt „E-Bus Berlin“ im Rahmen des Bundesprogrammes „Schaufenster Elektromobilität“ auf der Linie 204 begonnen wurde. Das Vorhaben E-MetroBus leistet einen wichtigen Beitrag zur Markthochlauf für elektrische betriebene Busse und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur in Deutschland. Gegenüber dem Vorgängerprojekt gab es deutlich erhöhte Stückzahlen und dadurch einen Zuwachs in der Leistungsfähigkeit von Fahrzeugen sowie der Infrastruktur. Das Folgeprojekt
E-Bus 2030+ will Konzepte und Strategien für das System E-Bus entwickeln und dabei mögliche Entwicklungspfade und deren Abhängigkeiten und Einflüsse analysieren, deren Ergebnisse für Dekarbonisierung des Berliner Busverkehrs einen Beitrag liefern sollen.
Insgesamt wurden 5,6 Millionen Euro (E-Busse und Ladeinfrastruktur: 4,2 Millionen Euro und Forschung und Entwicklung: 1,4 Millionen Euro) durch das BMDV gefördert.
Förderkennzeichen
03EMF0105
Partner | Laufzeitbeginn | Laufzeitende | Fördersumme |
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) | 01.09.18 | 31.12.22 | 124.485,19 € |
Technische Universität Berlin | 01.01.19 | 30.06.23 | 600.779,98 € |
Reiner Lemoine Institut gGmbH | 01.01.19 | 30.06.23 | 648.621,32 € |
1.373.886,49 € |