Das erste europäische Flottendemonstrationsprojekt CROME (CROss border Mobility for EVs) widmete sich der Etablierung und Erprobung einer standardisierten grenzüberschreitenden und benutzerfreundlichen Elektromobilität zwischen Frankreich und Deutschland.

Während der dreijährigen Projektlaufzeit wurde eine diskriminierungsfreie und nachhaltige Ladeinfrastruktur mit rund 100 Ladepunkten entlang der Rheinschiene aufgebaut, vernetzt und mit mehr als 100 batterieelektrischen Fahrzeugen 11 unterschiedlicher Typen im Alltagsbetrieb getestet. Zusätzlich wurde die in den Vorprojekten aufgebaute Ladeinfrastruktur von MeRegioMobil und der Modellregion Region Stuttgart sowie auf französischer Seite aus dem Projekt Kléber in CROME integriert.

Die branchenübergreifenden Projektpartner (BOSCH, Daimler, EDF, EnBW, KIT, Porsche, PSA, Renault, Schneider Electric, SIEMENS sowie assoziierte Partner) entwickelten gemeinsam ein integrales Konzept, das die Anforderungen von Ladestationsbetreibern, Elektromobilitätsprovidern und Nutzern von Elektrofahrzeugen berücksichtigt. Im Fokus stand die Einrichtung einer neutralen und offenen technischen Lösung, mit dem Ziel die Dienste der verschiedenen Anbieter in einem barrierefreien System zu verbinden. Dazu galt es verschiedene Dimensionen der Elektromobilität abzudecken. Der erste Schritt galt dem Aufbau einer mit allen auf dem Markt erhältlichen BEVs und PHEVs kompatiblen, interoperablen Ladeinfrastruktur in Frankreich und Deutschland. So entwickelten und testeten die Projektpartner Zugangssysteme und Kooperationsmodelle für die Installation und den Betrieb einer roamingfähigen Ladeinfrastruktur und von IT-Systemen.

Die zweite Feldtestphase betrachtete die Evaluation, Optimierung sowie die Implementierung einer roamingfähigen B2B-Plattform. Die Testteilnehmer konnten Billing- und Roaming-Funktionalitäten mittels RFID-Ladekarten grenzüberschreitend nutzen. Dazu wurden die vier assoziierten Stadtwerke Karlsruhe, Baden-Baden, E-Werk Mittelbaden und Rastatter Energiewerke sowie die französischen Projektpartner EDF, CUS und Région Moselle erfolgreich an eine europäische E-Mobilitätsplattform mit Deutschland und Frankreich als Partner eingebunden.
Erstmalig in einem Forschungsprojekt konnte so das grenzüberschreitende Roaming möglich gemacht werden – unabhängig vom Standort (Frankreich oder Deutschland), dem Fahrzeugtypen oder dem Betreiber der Ladestation. Das Nutzerverhalten der teilnehmenden Elektrofahrzeugkunden konnte seit 2010 bei über 87.000 grenzüberschreitenden Fahrten und mehr als 16.000 Ladevorgängen sowie mehreren Umfragen umfassend untersucht werden.
Die gewonnenen Erkenntnisse bilden nun die Grundlage für die Entwicklung neuer Produkte und fließen zudem in wissenschaftliche Projekte wie z.B. Green eMotion und die Schaufenster Elektromobilität Baden-Württemberg und Berlin-Brandenburg ein. Mit den Ergebnissen können zudem Empfehlungen zum europäischen Standardisierungsprozess der Elektromobilitätsinfrastruktur und -dienstleistungen gegeben werden.

Förderkennzeichen
03EM0018-21