Die Clean Energy Partnership (CEP) ist weltweit eines der größten Demonstrationsvorhaben von Wasserstofftechnologien. Seit 2002 verwirklichen die CEP-Partner gemeinsame Erfolgsprojekte auf dem Weg in eine saubere Mobilität der Zukunft. Ihre Brennstoffzellenfahrzeuge haben im Alltagsbetrieb bereits die Millionengrenze geknackt und mittlerweile exakt 1.010.773 Kilometer zurückgelegt. Als etablierter Verbund von Industrieunternehmen, unterstützt durch die Politik, ist die CEP seit 2008 das Leuchtturmprojekt des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) im Verkehrsbereich. NOW koordiniert die vielen zukunftsweisenden Aktivitäten der Partner GM/Opel, Berliner Verkehrsbetriebe, BMW, Daimler, Ford, Hamburger Hochbahn, Linde, Shell, Statoil, TOTAL, Toyota, Vattenfall und Volkswagen.

Etappenziele:

„Die Zwischenbilanz der CEP kann sich blicken lassen“, so Thorsten Herbert, NOW Programmleiter »Verkehr“. „Vom Dauereinsatz leistungsfähiger Brennstoffzellenfahrzeuge und deren Betankung über die nachhaltige Erzeugung, Transport und Speicherung von Wasserstoff bis hin zur Einbindung erneuerbarer Energiequellen für die Wasserstoffproduktion haben die Partner wertvolle Erfahrungen gesammelt.“

Der Zeitrahmen der CEP gliedert sich in drei intensive Arbeitsphasen: So entstanden bis 2008 zunächst zwei öffentliche Tankstellen in Berlin für 17 Wasserstofffahrzeuge. Die Initiative testete während des ersten Abschnitts vielfältige Wasserstoffanwendungen und belegte die Zuverlässigkeit der einzelnen Technologien. In der zweiten Phase bis Ende 2010 validierten die Partner die neuen Technologien unter Alltagsbedingungen und entwickelten sie im Hinblick auf ihre Marktreife weiter. Dafür stockten sie die Pkw-Flotte auf rund 50 Fahrzeuge auf. Auch Busse mit Wasserstoffverbrennungsmotor sowie Brennstoffzellen-Hybridbusse von Daimler kamen hinzu. Sie transportieren bei verbesserter Wasserstoffinfrastruktur täglich Fahrgäste im öffentlichen Personennahverkehr in den Schlüsselregionen Berlin und Hamburg. Seit Mai 2010 ist die CEP auch in Nordrhein- Westfalen aktiv. Im Dezember 2010 folgte auch Baden- Württemberg. Im Zeichen der Marktvorbereitung soll schließlich die dritte CEP-Phase bis zum Jahr 2016 stehen.

Fahrzeugflotte

Brennstoffzellenfahrzeuge sind sehr leise und verursachen keinerlei CO2-Emissionen. In einem chemischen Prozess reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu Strom für den Antrieb. Nebenprodukte sind Wärme und Wasserdampf. Die Automobilhersteller der CEP können inzwischen mit Reichweiten von bis zu 450 komfortablen Kilometern bei einer Tankfüllung aufwarten. Nach der Mercedes-Benz A-Klasse F-CELL setzt Daimler ab Ende 2010 etwa 60 B-Klasse F-CELL der neuesten Generation ein. Drei Fahrzeuge Ford Focus Brennstoffzelle sind bei den Berliner Stadtreinigungsbetrieben und der Hermes Logistik Gruppe unterwegs. Von GM/Opel fahren zehn HydroGen4 bei unterschiedlichen Alltagsanforderungen: im Stadtverkehr für Allianz und Hilton sowie Langstrecken beim ADAC. Volkswagen erprobt zwei VW Tiguan HyMotion, zwei Caddy Maxi HyMotion und zwei Audi Q5 HFC. Ab 2011 will der neue CEP-Partner Toyota seine Flotte von zwei auf fünf FCHVadv auf Basis des Highlander beisteuern. BMW setzt dagegen auf die kombinierte Technologie des Wasserstoffverbrennungsmotors, der sich sowohl mit Wasserstoff als auch Benzin fahren lässt. Zwei BMW Hydrogen 7 vervollständigen die CEP-Flotte.

Auftanken im Alltag

Kunden erhalten ihren umweltschonenden Kraftstoff an den öffentlichen CEP-Tankstellen. Je nach Fahrzeugtechnik können sie ihn entweder flüssig oder gasförmig unter Drücken von 350 bzw. 700 bar bei dreiminütiger Betankung erwerben. In der Berliner Heerstraße steht die absatzstärkste Wasserstofftankstelle der Welt, betrieben von TOTAL. Der gasförmige Wasserstoff wird hierfür künftig per Elektrolyse aus Windenergie gewonnen und über einen Trailer angeliefert werden. In der 2010 von TOTAL in Zusammenarbeit mit Statoil und Linde eröffneten Tankstelle in der Holzmarktstraße am Berliner Ostbahnhof wird der gasförmige Wasserstoff sogar vor Ort elektrolytisch erzeugt. Hochmoderne Kompressoren sorgen für den notwendigen Druck und steuern Speicherung und Betankung. In Hamburg beliefert Vattenfall seine Kunden ab 2011 über die größte Wasserstoffstation Europas. Ihre Kapazität soll künftig etwa 780 Kilogramm Wasserstoff pro Tag betragen. Damit lassen sich circa 20 Linienbusse und zahlreiche Pkw betanken. Zur flexiblen Handhabung betreibt Linde eine mobile Wasserstofffüllanlage mit einer Kapazität von 160 Kilogramm Wasserstoff. Weitere CEP-Tankstellen sind derzeit in Planung.

Zielgerade Zukunft

Die Wasserstoffmobilität in den Schlüsselregionen Berlin und Hamburg ist ein bislang einmaliges Erfolgsprojekt in Europa. Bis 2016 soll die Wasserstoffinfrastruktur daher weiter ausgebaut werden – mithilfe der Initiative „H2 Mobility“ innerhalb Deutschlands sowie nach Skandinavien. Gleichzeitig wollen die CEP-Partner Großserien von Brennstoffzellenfahrzeugen produzieren. Notwendige Kostensenkungen für Fahrzeuge und Infrastruktur stehen dabei genauso auf der Agenda wie die Nachhaltigkeit des Wasserstoffs bei einem überregionalen Produktionsportfolio. „Die CEP ist ein Leuchtturm von internationalem Vorbild« fasst Herbert zusammen. »Wir sind auf dem besten Weg, Wasserstoff als den Kraftstoff der Zukunft und die Bundesrepublik Deutschland als Leitmarkt für Wasserstoffmobilität zu etablieren.“